Der weitere Tag war duch ein sehr ambitioniertes Yellowstone-Park-Programm
bestimmt. Wir fuhren gen Norden um die noch nicht besuchten Teile
mit ihren Geysieren und heissen Quellen zu erkunden.
Der erste Halt erfolgte am Uper Geysier Basin mit
seinem weithin bekanten Old Faithfull. Einem Geysier der sehr regelmässig
und mehr oder minder spektakulär ausbricht - genau das sind auch
die Menschenmassen davor und deren ungläubigen Gesichter. Wir blieben
von Beidem verschont.
Das Midway Basin lässt sich am besten mit dem Fahrrad
erkunden, daran konnte ich moch noch erinnern. Und genau das taten
wir. Fast menschenleer fanden wir es vor und konnte die verschiedensten
kleinen oder grösseren Geysiere, Fumerole und Quelltöpfe ungestört
betrachten. Bemerkenswert in diesem Basin ist der Morning Glory
Pool mit seiner durch verschiedene Kleinstlebewesen (je nach Temperatur
des Wassers herrschen verschiedene vor die jeweils eine charakteristische
Farbe haben) hervorgerufenen Farben. Dank extremem und neuem Weitwinkel
konnnte ich ihn diesmal komplett auf eine Foto bannen.
Der nächste Halt galt dem Midway Geysier Basin - den
hätten wir uns sparen können. Man nähert sich hier zwar unmittelbar
der Grand Prismatic Spring (einem 100Meter im Durschmesser messenden
Quelltopf in fantastischen Farben) aber sehen tut man diese genauso
wenig wie wenn man die Höhe eines Kirchturms abschätzen will wenn
man direkt daneben steht. Also weiter. Ich hatte eine bessere und
bereits erprobte Idee diesen wunderbaren Anblick doch noch zu erhaschen.
Zuvor ging es allerdings über den bei diesem Spätnachmittags-Licht
belanglosen Firehole Drive. (Früher am Tag hatte ich ihn als recht
schön in Erinnerung).
Vom Trailhead beim Nec Perc Creek ging es per Rad
5 Kilometer durch tiefen Sandboden bei nervenedem Gegenwind und
leerem Magen über den Fountain Flat Drive zu einer nahe bei der
Grand Prismatic Spring gelegenen Hügelkette. Dort erklommen wir
auf einem Trampelpfad die Höhe (1995 war ich scheinbar einer der
ersten der das so machte, denn damals gab es noch keinen Pfad auf
den seit 1988 entwaldeten Hügel, der Grund dafür waren die grossen
Waldprände). Wie wir da oben waren hatten Ines und ich unseren Hunger
vergessen und genossen den Anblick auf dieses Farbenspiel. Jetzt
verstand sie mein Eile der letzten Stunden. Ich wollte auf diesem
Hügel sein bevor sich die Sonne dem Horizont zu weit genähert hatte.
Dies gelang. Der Rückweg ging dank Rückenwind wesentlich leichter
als der Hinweg. Kaffe und Kekse gabs zum Sonnenuntergang am Firehole
River.
Das war dann auch zugleich unser Ausklang der abwechslungsreichen
und schönen Tage im Yellowstone Park. Wir verliessen ihn gegen Abend
und suchten uns in der Dunkelheit nördlich von West Yellowstone
einen Platz zum Campen.
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