Der erste Campground am Rock Creek war Norton, fast am Ende der
asphaltierten Strasse. (Für Motorhomes nur wenige, nicht besondere
Stellplätze, 5$, kein Wasser). Dort trafen wir als einen der zwei
Nachbarn einen Califonier in unserem Alter mit seinem Hund, einem
nagelneuen PickUp und einem MacKenzey Boot (Bayern würden sagen
eine Chiemseeplätte mit extrem hohem Bug und Heck-Aufbiegung und
hohen Boardwänden und flachem Boden). Brian - so hiess er - war
in der gleichen Situation wie wir: Studium fertig, danach grosse
Reise. Seine Freunde, meinte er, sind alle nach Europa, er wollte
für ein paar Monate nach Montana zum Fliegenfsichen - ich kann ihn
gut verstehen. Jetzt, wo ich hier bin, überlege ich schon, wann
ich hier wieder her kommen kann. Zurück zur Reise. Ich fragte ihn
wo die Fischerei gut sei und er meinte Harrys Flat (wunderbarer
Campground, direkt am Creek, 5$, kein Wasser) und weiter flussauf.
Da fischten wir dann auch an dem Tag. Campiert wurde im Bitterroot
Flat Campground (guter Campground 5$, kein Wasser).
Am folgenden Tag ging es weiter flussauf. An einem langen Pool
verbrachten wir den ganzen Nachmittag. Es regnete unzählige Male
und jedesmal danach schien kurz die Sonne, dann wurde es wieder
kalt und einmal hagelte es sogar. Nach einigen Stunden war ich halb
erfroren und machte eine Pause. Ines hatte sich da schon fast wieder
aufgewärmt und fischte dann wieder weiter. Mir war es wohl wirklich
zu kalt, die folgenden drei Tage hatte ich eine mittelschwere Erkältung.
Zum Glück war sie wirklich nach drei Tagen wieder weg. Das lag sicher
am sehr gesund schmeckenden Tee, den Ines kochte (hihi-der hilft
immer ;-)).. An diesem Pool konnten wir einige schöne Forellen auf
Goldkopfnymphe und Trockenfliegen fangen - und drei wurden zur Nahrungsbeschaffung
entnommen. Eine Regenbogen, eine Bach und eine Cutthroatforelle.
Gegrillt auf dem Barbeque am folgenden Tag waren sie sehr gut. Fisch
kann man auf dem Grill also auch zubereiten - sehr passend.
Am folgenden Tag ging der Weg weiter über einige besorgniserregenden
enge, unübersichtlichen, steilen, ja fast ausgesetzten Stellen zu
einem Platz flussab der Puyar Ranch. Nicht am Fluss, sondern am
Weg in eine Art Stellplatz. wurden die folgenden zwei Nächte verweilten.
Nachts war es um Null Grad, was dazu führte, dass mir das Aufstehen
nicht wirklich Spass machte. Der Camper kühlt in kalten Nächten
sehr aus.Gerade dann wenn man gut lüftet (frische Luft lässt
einen doch gut schlafen ;-)). Nur einige Grad plus in der Früh animieren
nicht gerade dazu, das warme Bett zu verlassen. Dafür gibt es aber
eine recht wirkungsvolle Heizung. Thermostat an und 10 Minuten später
ist es warm und es gibt keine Ausrede mehr den Tag im Bett zu verbringen.
Ab zum fischen. Da hatten wir uns dort eine wirklich schöne Stelle
ausgesucht. Schnelle Abschnitt wechseln mit langsamen Pools, unterschnittene
Ufer mit flachen Bänken - vielseitig. Goldkopfnymphen, Pheasenttail,
Olive Dun etc. waren erfolgreich.
Tagsüber war es sonnig und warm (jaja und ich holte mir eine wunderschön
rote Schnappsnase ;-).. Wunderbares Wetter für Anfang September.
Nachts allerdings wirklich kalt und bis in den Vormittag häufig
neblig oder etwas bedeckt. Ab und zu band ich Fliegen, falls wir
zuviele an Bäumen oder Steinen abgerissen hatten oder ich versuchte
neue Ideen und Bindeweisen umzusetzten. Es erfüllt einen mit einer
besonderen Genugtuung, wenn man einen Fisch mit einer selbstgebunden
Fliege überlistet.
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