Espiritu Santo -
Los Barriles
23. Dezember 2001 - 9. Januar 2002
Baja Californien, Mexico

 

 

 

Ein Anfang ist gemacht! Und die erste Hälfte Text zu Espiritu Santo sind endlich hier!

 

Campground Host war ein älteres Pärchen aus BC - Canada in Baja. Es war Sonntag der vierte Advent (23.12.2001). Nach einigen Quellen sollte einige Kilometer nördlich eine sehr gute Angelstelle sein: Punta Pescadero. Mit dem Rad fuhren wir über die recht schlechte und für den Camper weniger geeignete Dirtroad in diese Richtung. Ganz fuhren wir nicht hin. Es erwies sich als nicht besonders sinnvoll diese schlechte Strasse jeweils in der morgendlichen Dämmerung zum Fischen zu fahren, denn das wäre notwendig gewesen um die morgendlichen Stunden um Sonnenaufgang zu befischen.


Weihnachtsmorgen! Wir standen früh auf und machten uns auf den Weg an den Strand direkt vor der Campertür. Mittelmässig hohe Brandung und eine riesige Fläche - so zeigt sich das Meer. Etwas verloren fingen wir an zu werfen. Ab und zu hatte man den Eindruck, dass ein paar Meter weit draussen Fische jagten. Wir warfen soweit wir konnten und stripten dann so schnell wir konnten die Fliege wieder ein, bedacht darauf, dass die Fliegenschnur im Stripingbasket und nicht in den Wellen landet. Irgendwann ging vor uns im Osten die Sonne auf, aus dem Meer stieg sie auf und es wurde zusehends wärmer. Fast zu warm in den Wathosen - das glatte Gegenteil von der Steelheadfischerei. Es war schon etwas Heller und die Sonne klar über dem Horizont als Ines einen schönen Jack fangen konnte. Wir fischten noch ein bisschen weiter. Ich hatte irgendwann einen brachialen Biss der in einem Zug ca. 15-20 Meter Schnur von der kreischenden Rolle nahm und dann das 20lbs Vorfach zerteilte. Urgewalten an der Fliege - ich hätte gerne gewusst was das war. So blieb mir nur die Erinnerung an den vielleicht grössten Fisch in Baja.
Weihnachten in Baja - wie feiert man das? Nicht mit Christbaum - etwas Dekoration hatten wir aber dann doch. Zum Abendessen gab es eine wunderbare Pizza, einen guten Wein und eine Zigarre. Und das alles bei Wärme und dem Meer vor der Campertüre - eine schöne Art Weihnachten zu feiern. Von Ines bekam ich eine Tauberbrille die schon seit einigen Tagen im Einsatz ist. Seit Jahren wollte ich immer eine, aber der Wunsch blieb immer ein Wunsch. Jetzt hatte ich eine. Leider hatte ich nicht die Möglichkeit ihr etwas zu schenken ausser meiner Zuneigung.


Der folgende Tag brachte uns wieder hohe Wellen und daher eine eher mühsame Fischerei. Oder sind wir gar nicht ans Wasser gegangen und haben geschlafen? Ich weiss es nicht mehr. Am Nachmittag fuhren wir mit dem Rad auf dem Scotties Cut, einem recht netten Singletrack ca. 3 Kilometer südlich von Los Barriles in den Hügeln, Start beim Monument mit der gigantischen Mexikanischen Flagge. Teilweise etwas technisch führte er bergauf und bergab durch die Kakteen und das Gestrüpp. Ein schöner Weg, aber irgendwie der einzige der ein zu entdeckendes Ende und einen Anfang hatte. Das Radlen war nicht schwer aber mit der wenigen Übung der letzten Wochen führte es bei Ines doch zu weichen Knien und zu einem gebrochenen Barend dem wohl vor lauter Steinen auch ganz weich ums Aluminium wurde. Die nächsten Runden auf dem Trail in den folgenden Tagen gingen dann zum Glück ohne Flugeinlagen und machten uns beiden wieder Spass.
Abends gingen wir nach unserer Erfahrung in Loretto nicht mexikanisch sondern US-amerikanisch essen. Nein das war nicht der Grund. Aber das relativ günstige Angebot eines örtlichen Restaurants für ein amerikanisches Weihnachts-Turkey-Essen lockte uns und war dann auch ganz gut. Recht lustig wer da so alles unter den Gästen war - irgendwie alles Touristen. Gut zu verstehen - so eine Überwinterungsmöglichkeit würde ich auch nutzen.

Am Mittwoch blieben wir beim morgendlichen Fischen Schneider (zumindest steht es so in Ines Notizen). Es war vielleicht nicht an diesem Tag, aber zwei dreimal sahen wir am Morgen grosse Rochen ein zwei Meter hoch springen. Ein faszinierender Anblick wenn diese Vögel des Wassers fliegen und dann mit einem lauten Klatschen etwas weniger majestätisch landen. Fast jeden Morgen sahen wir Jagdszenen von grösseren Meeresräubern die irgendwelche kleineren Fische jagten. Leider war das eigentlich immer ein Paar Meter ausserhalb unserer Wurfdistanz. Ein Boot wäre hier notwendig gewesen. Einmal sahen wir einen Kajakfahrer entlang schleppen, allerdings war nicht klar ob er Erfolg hatte. Entweder ein Kajak oder eben ein kleineres Motorboot - wenn nicht gleich ein Panga wären sehr sinnvoll. Ein Bellyboat bringt nicht wirklich viel. Einmal bei wenig bzw. fast keinen Wellen probierte ich es aus. Man ist zwar weiter draussen aber die Fische jagen doch immer wo anders und den Jägern schnell nachzustellen ist mit einem Bellyboat nicht möglich. Man ist eher langsamer unterwegs als am Strand zu Fuss. Vom Ufer hat man allerdings eine reelle Chance auf vereinzelte Barschartige und immer mal wieder einen Cornetfisch - der allerdings weniger interessant ist und besonders auf die schnellen Ladyfische. Sie werden auch als Poormans Tarpon bezeichnet. Ca. 45cm lange silberne Fische, mit dunklem Rücken, grossen Schwanzflossen, grossen gelben Augen und einen harten Maul ohne viele Zähne. Erfolgreich waren ca. 7-9cm Lange blau-weiss-grau-schwarze Epoxyfliegen (ähnlich den Popovics mit Augen und scharfen Hacken) zu Imitation der Heringe. Möglichst gute 20 Meter geworfen und dann so schnell wie möglich eingestrippt. Anhieb per Zug an der Leine setzen, wenn Fehlbiss locken und schneller einstrippen und er zweite Biss kommt häufig umgehend. Es ist relativ schwierig den Hacken im harten Maul dieser Fische zu setzen. Sie kämpfen für ihre Grösse sehr kräftig und akrobatisch. Tailwalks und Luftfiguren sind ihre Spezialität. Wo einer sind, sind mehrere. Sie bewegen sich in Schwärmen von ca. 10-30 Exemplaren in einigen Metern vom Ufer entfernt auf der Suche nach Nahrung den Strand auf und ab. Man kann sie mit einer 7er Rute fangen oder wie wir mit einer 9er oder 10er. Sogar an der 10er machen sie noch Spass. Empfehlenswerte Schnur ist eine Teeny ST300 oder eine ST250, also irgendetwas, dass auch bei diesen schnellen Einholgeschwindigkeiten noch etwas absinkt, denn die Fische sind eigentlich eher am Meeresgrund - zumindest hier in Strandnähe. Ein Stripingbasket ist unverzichtbar, eine Fliegendose, ein Schleifstein, eine Zange (Leatherman Wave - leider nicht ganz salzwasserfest) oder Klemme und Vorfachmaterial in den Stärken 16lbs und 20lbs komplettieren die Ausrüstung. Die Rolle sollte absolut zuverlässig sein, Salzwasser vertragen (nach jedem Fischen abspülen) und auch gewässert noch zuverlässig bremsen.


Bis zum 29. blieben wir noch in Los Barriles. Wir genossen die wärme und die wunderbare Sonne, fuhren Rad, fischten am Morgen, assen mittags in der Sonne Tortillas mit Salat und Salsa, tranken Espresso, ich band Fliegen, wir duschten uns mit kühlem Wasser in der Openair-Dusche - wir genossen die Zeit und freuten uns darüber, wie schön Sonne sein kann. Zum surfen war einerseits die Brettmiete mit 90$ am Tag etwas happig und andererseits fühlte ich mich bei dem 6er oder 7er Wind der hier blies auch nicht gerade ermutigt meine mangelhaften Künste zu trainieren. So wurde daraus leider nichts, obwohl es sich hier um einen genialen Winterspot handelte.


Einer meiner grossen Träume der letzten Jahre war Seakajaking in Baja. Jetzt sollte es soweit sein. Bereits während der Reisevorbereitung hatte ich das Unternehmen Baja Outdoor Adventure (BOA) in La Paz und deren Touren auf die Insel Espiritu Santo in der Nähe von La Paz ausfindig gemacht. Zudem fand sich ein Fliegenfischer (Gerry Bula) im Netz, der Touren auf diese Insel mit der Fischerei vom Kajak anbietet. Er empfahl mir eben dieses Unternehmen BOA, mit denen er seine Touren durchführt. Wir planten, an einer geführten 4-Tagestour teilzunehmen und im Anschluss noch weitere 4 Tage auf eigene Faust auf der Insel zu bleiben. Das erschien als optimale Mischung aus Einführung in diese neue Art der Bewegung, Abenteuer und Kosteneffizienz. Einige e-mails und wir hatten die Exkursion gebucht. Vom 30. Dezember 2001 sollte es bis zum 6. Januar 2002 auf die Insel Espiritu Santo gehen.


Am 29. Dezember gegen Nachmittag fuhren wir also Richtung La Paz, gingen da ins Büro von BOA, unterschrieben den Vertrag für die Exkursion, holten uns noch Tips zum Einkaufen für die Tage während der wir auf uns alleine gestellt waren, kauften ein, füllten Wasser von einer riesigen 25 Literflasche in kleinere 4Literflaschen, sortierten Zucchini, Tomaten, Zwiebeln, Gewürze, Gelberüben, Reis, Kaffeepulver, Tee und Geschirr um es nach den ersten vier Tagen im Empfang nehmen zu können. Was wir an dieser Stelle noch nicht wussten aber was man tunlichst auch mitnehmen sollte sind Alkoholika in Form von billigem Fusel-Tequila, Orangenlikör, Limetten - Eis geht wohl leider nicht, Bier und Kondensmilch aus der sich super geniale Gemüseeintöpfe kochen lassen. Und nicht zu vergessen Tortillas in der mittleren Grösse und davon am besten so viele wie möglich. Was auch och nützlich wäre und sich überraschend gut hält sind Avocados, Salat, Oliven, Käse, und natürlich Dosen. Kurzum, wenn man nicht im Hochsommer unterwegs ist überleben Lebensmittel in den Kajaks mit relativ geringem Verlust auch mal 4-5 Tage. Diese Tatsache überrascht mich doch sehr. Was hatten wir sonst noch dabei? Als einzige in der Gruppe von 12 Teilnehmern unser eigenes Zelt nebst Isomatte und Schlafsäcken, natürlich Kocher und Geschirr, Handtuch, Kleidung zum Kajakfahren, Schnorcheln und für die Kühle des Abends, Fischzeug (9er bzw. 10er Rute mit schnellsinkenden Schnüren, eine Ersatzrute und Rolle - Ersatz wäre nicht zu beschaffen gewesen, Fliegen, Zange, Handschuhe, und (!) ein minimales aber funktionales Fliegenbindezeug) natürlich Fotoapparate, Medikamente (Sonnencreme LF30), kein Geld (man braucht es nicht da es nichts zu kaufen gibt).


So vorbereitet konnte es am Sonntag den 30. in der Früh losgehen.....

Die letzte Nacht auf dem Festland verbrachten wir auf einem erbärmlichen Campground am Stadtrand von La Paz, einige Fulltimer mischten sich hier mit Durchreisenden. Immerhin gab es die Möglichkeit Wäsche zu waschen, was wir dann auch unter einigen Umständen schafften. Witzig auf diesem Campground war die Diskrepanz zwischen Platz und Bewohnern: Unser Nachbar hatte in recht neues luxuriöses Gefährt mit zwei Auszügen und viel Platz - sicher 35 Fuss lang, natürlich US-Amerikaner, der Platz war wie geschildert etwas asslig. Wir brachen sehr früh zu unserem Treffpunkt im Hotel auf und sparten uns so damit auch die unangemessen hohe Gebühr.
Zurück zu unserem Ausflug mit den SeaKayaks nach Espiritu Santo. Die kalkulierten Kosten für 8 Tage würden sich auf ca. 600$ pro Person belaufen inkl. Alles. Davon entfallen ca. 450$ auf die geguideten ersten 4 Tage mit Vollverpflegung. Günstiger geht es wenn man ganz ohne Guide fährt, dann verbleiben nur die Transport und Kajakkosten von ca. 250$ - aber für wassererfahrene Einsteiger erscheint diese Lösung als die sinnvollste.

Die Tour begann also mit einer Art Briefing und Kennenlernen am Vorabend. Unsere Gruppe bestand aus 12 Teilnehmern, dabei eigentlich bis auf eine Familie aus Alaska nur Canadier. Jeder konnte sagen welche Ausrüstungsgegenstände er noch brauchte, dabei stellten wir zu meiner Überraschung fest, dass wir mit unserer Ausrüstung mehr als alle anderen hatten und nur noch zwei wasserdichte Säcke brauchten. Den Rest wollten wir in mehrere Schichten Mülltüten verstauen.

Am folgenden Morgen trafen wir uns am Hotel - nach einiger Verspätung (mexikanisch üblich) kamen auch alle inkl. Guides und wir konnten das Transportboot mit Kajaks, Ausrüstung und Nahrungsmitteln beladen. Ein weiteres Boot war für die Teilnehmer vorgesehen. Alle waren im Boot und mit knappen 65km/h und 225PS an der Antriebswelle ging es flott aus der Bucht von La Paz Richtung Norden zu den an der Nordspitze Espiritu Santos liegenden Los Islotes Felsen. (das ist nicht ganz präzise, da Espiritu Santo im Norden noch eine kleine Insel "Isla Partida" hat, der wiederum vorgelagert besagte Los Islotes Felsen liegen). Auf dem Weg sahen wir wie bestellt Delphine in der Ferne spielen. Unser Ziel war die Seelöwen Kolonie bei Los Islotes. Sie sind hier so zutraulich und neugierig, dass man mitten unter ihnen tauchen kann und sie einen fast schon auffordern doch mitzuspielen und ihre Neckereien und Spielchen zu erwidern. Ich kann mich noch genau an das lebhafte gequicke und geschwimme erinnern als wir als erstes Boot an diesem Morgen ankamen und die jungen Seelöwen es kaum mehr erwarten konnten bis endlich wieder neue Besucher im Wasser wären. Die folgende Knappe Stunde im für mich etwas kühlen Wasser war unbeschreiblich. Man schwamm Auge in Auge oder Haut an Haut mit den Seelöwen und musste aufpassen sie nicht zu sehr zum Spielen zu animieren, denn Ihre Zähne sind auch bei spielerischen Bissen scharf. Ein wunderbares Erlebnis. Recht bald fror es mich trotz Shorty und ich musste aus dem Wasser. Bei der Schnorchelei hatte die IXUS ihren ersten ernst zu nehmenden Einsatz im Wasser. Es war ein wunderbarer Ausflug in die Unterwasserwelt. Alle waren wir verzaubert.

Ein bisschen aufgewärmt und dann noch mal ins Wasser. Nach gut einer Stunde ging es dann per Motorboot zu unserem Ersten Campplatz auf Isla Espiritu Santo bzw. der unmittelbar nördlich anschließenden und nur durch einen dünnen Wasserarm getrennten Insel Partida. Auf dem Weg schauten wir uns noch eine kleine Grotte in den Felsen der Steilküste an und fuhren mit dem Boot durch eine Art Tor aus Fels. Dann ging es weiter zu unserem ersten Lagerplatz. Eine lange tief eingeschnittene Bucht mit einem schönen sehr flach und laaaaange ins Meer übergehenden weissen Sandstrand. Ins hinterland weg vom Strand führte ein wenig bewachsenes Tal. Überhaupt ist Espiritu Santo wüstenartig und kaum bewachsen. Es regnet fast nie. Daher kommt der gewissenhaften Müllentsorgung eine besondere Bedeutung zu. Nicht nur Zivilisationsmüll sondern auch vom Menschen produzierte Rückstände sind hier sorgfältigst zu versorgen - doch dazu und zu einem Freund unserer Kajakgruppe später mehr. Die Insel besteht aus einem rötliche Stein, teilweise Sandstein, dann wieder verbackene Lavaasche und in den Buchten entweder weisser Strand oder Lagunen mit Mangroven. Außer den Mangroven hat es hauptsächlich Kakteen.

Endlich waren wir also auf Espiritu Santo! Zusammen luden wir das Material an den Strand, der andere Teil der Kajaks und Ausrüstungsgegenstände wurde schon von einem andere Boot gebracht und so dauerte es auch nicht lange bis wir alle eine Stärkung in den Händen hielten.

Langsam lernten wir unsere Gruppe kennen. Sie bestand außer einer Familie aus Alaska nur aus Kanadiern und uns. Die Familie aus Alaska (Sarah und Nancy Cooperrider und Tim Moore) er und die Tochter begeisterte Seakayakfahrer, er Biologe aus Begeisterung, die Mutter nett und irgendwie im Socialbusiness unterwegs aus Juneau der Hauptstadt Alaskas im Panhandel des Landes - also nicht zu weit von unseren Wegen in BC entfernt. Dann eine grosse Familie mit total unterschiedlichen Kindern aus Vancouver, der Vater Iraner und überaus nett, die Mutter und Tochter recht ähnlich aber aus Canada, zwei Brüder und die Freundin des einen. Dann wir beide und unsere beiden super netten Guides Edgardo Cortes und Sergio Juaregui von Baja Adventure Tours.

Wir schlugen also unser Camp auf, packten unsere Sachen aus, stellten die Zelte auf und unterhielten uns. Am Nachmittag noch eine Einführungsrunde mit Kenterübung und Einsteigen im Wasser und eine kleine Paddelrunde mit dem Kajaks aus der tiefen Bucht raus und einmal ums Eck auf Erkundungstour. Wunderbar! Einfach schön, dieses Wasser und nur wir und die Seevögel - meist Pelikane die sich laut platschend ins Wasser stürzten und uns um ihrer Flügel fürchten liessen.

Wieder zurück am Strand gab es das was uns allen in den kommenden Tagen viel Freude bereite sollte und immer sehnlich herbeigesehnt wurde: Happy Hour. Was soviel hieß wie nach einem Tag mit im Zweifel deutlich zuwenig Flüssigkeitsaufnahme in möglichst kurzer Zeit (damit man mehr als einen Becher bekam) Margarita aus dem Riesenkochtopf zu schöpfen und zu schlürfen! Dank frischem Eis vom Festland der pure Luxus! (In den folgenden Tagen brachte es immer der Kapitän des Motorboots vorbei, wenn er wieder einen Ausflug mit staunenden Gästen zu den Sea Lions gemacht hatte) Diese Happy Hour sollte uns in den folgenden Tagen noch viel Freude bereiten.

Noch eine weitere Eigenart zeichnete unsere Versorgungslage aus - die Entsorgung der Versorgung bedarf auf Espiritu Santo der besonderen Beachtung, da bei dieser trockenen und sehr langsam wachsenden Bodenstruktur auch jeder Zersetzungsprozess sehr lange dauert, ist es erforderlich, menschliche Ausscheidungen nicht an Land zu lassen. Dafür hatten wir unseren Pako - eine kleine Chemietoilette die täglich draussen auf dem Meer gelehrt werden musste. Das war zum Glück ehrenvolle Aufgabe unserer Guides.

An diesem ersten Strand an dem wir diese Nacht nächtigten gibt es eine besondere Eigenart deren Hintergrund ich hier ausführlicher wiedergeben will. Sie hat mich sehr fasziniert und übte einen besonderen reiz aus. Vielleicht gelingt es mir sie hier richtig und verständlich nach fast einem Jahr - ja so lange ist es her - und tiefe Sehnsucht steht dabei zwischen den geschrieben Zeilen und lässt mich mit Wehmut an diese wunderbare Reise denken - wiederzugeben. Aber wahrscheinlich habe ich irgendetwas Wichtiges vergessen... lest selbst

Wir sassen also abends im Sand (nein nicht am Lagerfeuer - dafür gibt es kein Holz und die Sterne sind auch so viel schöner) und lauschten den Geschichten unserer Guides, da fingen sie an eine Geschichte von den ersten Jahren nach der Okkupation der Gegend durch die Spanier zu erzählen. Damals waren in der Sea of Cortez die schönsten Perlen zu finden die es überhaupt gab und so war es üblich, dass die europäischen Königshäuser ihre Kronen mit Perlen aus dem Cortezischen Meer schmückten. Wer durfte bzw. musste diese Perlen in unzähligen gefährlichen Tauchgängen finden und herauftauchen? Die einheimischen Indios die von den Spaniern als regelrechte Sklaven gehalten wurden und diesen Frondienst erbringen mussten. Dabei gab es unter den Perlentauchern einen Wettbewerb in dem es darum ging wer die schönste Perle dieses einen Tages ertauchen würde. Unter den Perlentauchern gab es einen der der Allerbeste war und diesen Wettbewerb schon Jahre zuvor immer wieder gewonnen hatte. Es fand also wie jedes Jahr dieser Wettkampf statt. Genau in der Bucht auf Isla Partida in der wir uns gerade befanden und die Milchstrasse ansahen. Die Perlentaucher begannen also zu tauchen. Sie tauchten um die Wette und einer fand jeweils schönere Perlen als der andere, nur der Beste unter ihnen fehlte und keiner wusste warum er dieses Jahr nicht wie in all den Jahren zuvor dabei war. Der Wettkampf ging seinem Ende zu und schliesslich stand der Sieger fest. Ein anderer als der aus den Vorjahren. Erst nachdem der Wettbewerb beendet war kam dieser, genannt El Majuro. Alle wunderten sich wo er war und sagten ihm er sei zu spät und der Sieger stünde schon fest. El Majuro erwiderte daraufhin, dass das nicht sein könnte und er immer die schönste Perle heraufgetaucht hätte und dass das nie anders gewesen sei und es auch diesem Jahr so sein werde. Die Perlentaucher erwiderten ihm, dass auch wenn er jetzt die schönste aller Perle herauf tauchen würde, er unmöglich zum Sieger des Wettbewerbs gekürt werden könnte. El Majuro aber war fest überzeugt und machte sich für seinen Tauchgang bereit. Alle versuchten ihn zu überreden nicht mehr ins Wasser zu gehen, sie meinten er müsste sich doch jetzt nicht mehr unnötig in Gefahr bringen. El Majuro aber war überzeugt er würde die schönste Perle finden die jemals ein Taucher gefunden hatte und machte sich bereit und begann hinabzutauchen. Die anderen Perlentaucher blieben wartend am Ufer zurück. Doch El Majuro kam nicht mehr zurück. Er blieb bei den Muscheln, den Perlen und den Fischen bei denen er noch heute ist.

Seit damals geht die Erzählung um, dass er hier manchmal an den Strand kommt und die Schlafenden besucht. Man hört ihn dann ums Zelt streifen, spürt ganz genau - wie wenn man wach wäre - wie man von Jemandem festgehalten und hochgehoben wird, angeblich ist es einem unmöglich sich dabei zu bewegen und zu wehren - so fest wird man von diesem Jemand gehalten.


Sergio erzählte uns, dass er unseren Pangero (ein gestandener Mann den, so hat man den Eindruck, absolut nichts aus der Fassung bringt) eines morgens ganz verwirrt in aller früh - es war noch fast dunkel - frühstückmachend antraf und sah, dass er kreidebleich war. Immer wieder fragte Sergio den Pangero was denn los sei und warum er sich nicht noch mal hinlegen wolle - keine Antwort. Erst im Laufe des Vormittags erzählte der Pangero was er in der Nacht erlebt hätte. Dass er deutlich gehört hätte wie jemand außen um die Zelte gegangen sei, dann sein Zelt geöffnet wurde und ihn Jemand festgehalten hätte. In der Nacht hatte ihn El Majuro besucht.

Voller gespannter Erwartung gingen wir nach dieser wunderbaren Erzählung in unsere Zelte und verkrochen uns in unseren Schlafsäcken...

 

 

 

 

Infos zu Baja California:

Siehe Infos auf der ersten Baja Seite.

Los Barriles und der Süden südlich von La Paz sind interessant sowohl zum Tauchen, Fliegenfischen als auch Seakayaking.
Bei Los Barriles finden sich einige Biketrails die man am besten im Vela Surfclub erfragt (dort kann man sich auch Material jeglicher Art leihen), einige Touren gehen bei der riesigen Flage südlich des Dorfs los. (Einige davon sind aber sehr sandig oder nur mit Lokals zu finden!) Vorsicht wegen der Kakteen - Slime in den Schläuchen hilft!

 

Links:

Versicherung für Autos:
http://www.bajabound.com/ (Diese nutzten wir, hatten aber keinerlei Erfahrung mit Schadensabwicklung)
http://www.rvcentral.com/mexico.htm Sehr gutes Motorhome-Mexico-Info-Portal! Links zu weiteren Versicherungen und sonstige Infos.

Fischerei:
http://garybulla.com Fliegenfischen in Baja vom Kayak - super Seite!
http://www.punta-pescadero.com Hotel nördlich von Los Bariles.
http://www.bajadestinations.com Seite über die Fischerei mit Auszügen aus einem unter Infos beschriebenem Buch.
http://www.bajafly.com Baja on the Fly - sehr ausführliche Seite von Gary Graham, Guiding, Fliegen, Reisen, Wohnen - alles was man braucht.
http://www.eastcape.org Infos über das East Cap
http://www.bluewaterfishing.com Fischerei Angebote in Baja.
http://www.baja-anglers.com Fischerei, Guiding, Pangas in Cabo san Lucas

Outdoor:
http://www.kayactivities.com/ Kayacing auf Espiritu Santo - der beste Anbieter (Preisleistung absolut top!) Siehe dazu auch den Bericht über unsere wunderbare Tour auf Espiritu Santo!
Weitere Infos zu Baja-Outdoor finden sich bei Tom und Kerstin mit Ihrer Tour mit www.katun-tours.com.
Baja ist auch ein sehr gutes Tauchrevier - schnorchelnd konnten wir das nur am rande erleben.

Landkarten von Baja:
Online Landkarten von Baja California:
http://www.maps-of-mexico.com/baja-california-sur-mexico/baja-california-sur-mexico-map-main.shtml

Sonstiges:
Beispielhafte Lodging/Fishing Angebote in Süd Baja:
http://www.elcardonal.net
http://www.rancholeonero.com Fischerei Angebote und Infos.
http://www.losbarrileshotel.com Fischerei und Hotel in Los Barriels.
http://www.hotelbuenavista.com Buena Vista - Fischerei.
http://www.bajaresorts.com drei Hotels mit Fischerei.

http://www.casabaja.com es geht auch von Privat.

http://www.bajanet.com Allgemeine Informationen über Baja - Schwerpunkt Fischerei.

http://www.bajaland-deals.com/baja-links.htm Sowohl zur miete als auch zum Kauf ; )


     

 

 


Fliegenbinden am Nachmittag


Strand von Los Barriles


Der orangene Punkt in der
Mitte am unteren Rand,
das ist Ines!


Radeln zwischen den Kakteen -
Bewegt sich da was?


Ines bei Sonnenaufgang


Sealion nördlich von Espiritu Santo


Move your mouse!


Kayaking - Isla Espiritu Santo


Erstes Camp - Isla Espirtu Santo


Zweites Camp


Unsere Bucht für 4 Tage


Lagune in der Nachbarbucht


Sit-on-Top-Kayak


Alles drei warm und köstlich -
Zubreitet auf _einem_ Kocher


Kleine aber kräftig und vorzüglich mundend


Baracuda und ein Barschiger


Rückweg : ))

 

 

           
 

Idea
Ines and Florian
Travelogue
Pictures
Equipment
Motorhome
Trip Plan
Infos
Home

      Copyright - Florian Kaiser - 2001-2003