British Columbia - Terrace
22. Oktober - 02. November 2001
Terrace, British Columbia

 

 

Bei schönem Wetter ist die Fahrt nach Terrace am hier schon recht breiten Skeena River sicher noch eindrücklicher, bei uns liess sich die Sonne leider immer nur kurz, aber immerhin überhaupt sehen. Bis Anfang des letzten Jahrhunderts gab es wohl kommerzielle Schiffahrt bis nach Hazelton den Skeena hinauf.

First Task für Terrace: Informationen aus dem FlyShop in der Esso Tankstelle (Keith Ave) wo man am Copper fischen könnte. Der Copper hat wenige Lachse, dafür einen guten Run Steelheads, wegen der insgesamt wenigen Fische kaum Bären und ist bei Regen sehr schnell gefärbt. Der Grund dafür sind die umfangreichen Kahlschläge der Holzindustrie für Zellstoff und Bauholz bis direkt an das Flussufer. Diese Rodung der Wälder ist auch mit der Grund, dass es mittlerweile alle zwei drei Jahre Hochwasser gibt, deren Stärke in der Vergangenheit eher nur alle fünfzig oder hundert Jahre vorkamen. Jeweils wird dabei der Fluss mehr oder minder vollkommen umgepflügt und ein guter Steelheadpool ist vielleicht schon im Folgejahr nur noch ein belangloser Run. Allerdings bringen diese Rodungen für den Fischer wiederum den Vorteil des Zugangs durch die Logingroads, also der Forstwege entlang der Flüsse. Im Fall des Coppers ermöglichen diese auf ca. 50km den Flusszugang. Allerdings hat die Strasse teilweise derbe Schlaglöcher. Als besonders interessant wurden uns die ersten drei, die Kilometer unterhalb von 32 und die bei Kilometer 42 empfohlen. Im Prinzip ist das der gesamte zugängliche Fluss mit Ausnahme der beiden Schluchten bei ca. Kilometer 8 und 21.

Die Nacht verbrachten wir notgedrungen auf dem Ferry Island Campground mit Strom für die Akkus. Eigentlich hatte er schon zu, aber der Campgroundhost war dazu verdammt im Oktober die gesamte Anlage von Blättern der hier besonders grossen Laubbäume zu befreien. Ein Monat reichte ihm wohl gerade dazu. Interessant fand ich, dass er sich einer Technik bediente auf die ich auch einmal kam: er nahm einen Hochdruckwasserstrahl eines Hochdruckreinigers um die Blätter zu beseitigen. Damit kann man 100 Quadratmetern in ca. 2 Minuten von Laub befreien.

Am Mittwoch fuhren wir dann endlich an den Copper. Die Logingroad erwies sich als gut fahrbar aber teilweise etwas schlaglöchrig. Wir fuhren den Fluss bis ca. Kilometer 45 ab und begannen schliesslich irgendwo bei Kilometer 33 zu fischen. Ines ging derweil etwas spazieren und erkundete einen von Bieberteichen überschwemmten Weg zu einem Primitiv-Campground. Beide waren wir nicht sehr erfolgreich. Sie erreichte den Campground nicht und ich hatte keinen Fisch. Wir kampierten an einer geeigneten Stelle an der Logingroad.

Am Donnerstag fischten wir - heute wieder zusammen - bei Kilometer 39, 36 und fuhren am späten Nachmittag dann noch ein Stück flussabwärts zu einem phantastisch aussehenden Pool bei Kilometer 28. Wobei mir nicht ganz klar war, wie man auf die andere Seite kommen könnte, denn das war notwendig um die potentiellen Holdingspots (Bereiche in denen tatsächlich Steelheads sein könnten) mit der Fliege zu erreichen. Aber mit einigen Umwegen flussauf würde man sicher auf die andere Seite gelangen können. Abends montierte ich noch die Teeny TS 200 auf die Rolle und ersetzten somit die Airflo MultiTip, ich hatte irgendwie den Eindruck, dass ich mit meinen Fliegen nie ganz am Grund bin. Hätte ich das mal schon eher gemacht... Wir fischten jetzt seit fünf Tagen in Bulkley, Kispiox und Copper und hatten ausser zweimal kurzen Fischkontakt nichts an der Angel was einen zarten rosa Streifen auf der Seite trägt. Die Motivation noch weiterzufischen war nur noch minimal vorhanden. Mal sehen was der morgige Tag bringen würde.

Regen. Was auch sonst? Sollten wir noch fischen? Mmmm. Mal sehen. Ja dafür sind wir ja hier. Nein es bringt eh nix noch mal ein paar hundertmal zu werfen und wieder zu werfen. Oder doch? Der Pool sah wirklich gut aus. Mmmm. Ok. Drei Stunden bis drei Uhr und dann nach Terrace zurück für weitere Tageskarten, Einkaufen und Strom. Wir machten uns also auf den Weg. Dick eingepackt in zwei dicke Fleecehosen und Wathose, vier Schichten oben. Ines fischte an einer anderen etwas leichter zugänglichen Stelle. Der Weg auf die andere Seite brachte mich ins Schwitzen obwohl es durch gürteltiefes kaltes (4°C ?) Wasser ging. Ich wusste, dass es mich in spätestens einer Stunde eh wieder frieren würde wenn ich mich nicht halbwegs trocken bekomme. Also zum auskühlen Jacke ausziehen und Hose runter. Auch die noch so viel gepriesene Atmungsaktivität verkommt beim Stehen im Wasser und ständigem Regen zur Beschwörungsformel. Etwas abgekühlter zog ich mich wieder an und begann am oberen Ende des Pools zu fischen. Am Vorfach der Teeny-Fliegenschnur war ein EggSuckingLeeche von meinem Bindestock. Ein paar Würfe, wie beim Fischen auf Steelhead empfehlenswert, in das ufernahe flache Wasser - manchmal stehen die Fische dort wo man sie nie vermutet. Dann langsam längere Würfe ins tiefere Wasser. Was war das? Der Wurf war fast zu ende gefischt, da war am anderen Ende ein Zug der nicht von einem Hänger am Boden stammen konnte. Nein, das war ein Fisch! Nach einigen Minuten konnte ich einen Steelhead von ca. 8 Pfd. landen, ein kurzes Erinnerungsfoto und ab in die Freiheit. Ich war Glücklich! Ob da wohl noch mehrere im Pool sind? Die Vermutung wurde nach nicht mal einer Stunde Gewissheit. Ein paar Schritte weiter flussab, konnte ich einen guten von ca. 12-14 Pfd. an die Fliege bekommen. Ein wunderbar kräftiger Fisch. Erst kurz vor dem Landen hängte er sich aus und entschwand. Schade... aber nicht wirklich schade. Ich konnte seine rosa schimmernden Flanken aus der Nähe bestaunen und seine Entschlossenheit spüren. Beim Steelheadfischen ist es durchaus normal, dass man nur die Hälfte der gehackten Fische landen kann. Ines hatte mittlerweile ihre Fischerei an einer anderen Stelle eingestellt und stand jetzt am gegenüberliegenden Ufer und sah mir zu. Wie auf Bestellung hatte ich nach wenigen Minuten wieder einen Biss. Der Fisch schoss sofort in die Luft, drei viermal sprang er und versuchte die Fliege loszuwerden. Unglaublich. Ich stand im Fluss und wusste nicht wie mir geschah. Der Fisch kam näher heran und wiederholte seine Luftakrobatik. Schliesslich war er nahe bei mir und ich dachte mehrmals, seine Ausdauer unterschätzend, dass er jetzt reif sei für die Landung. Ich zögerte wohl zu lange, er besann sich eines Besseren und ab war er. Macht nix, wirklicher Ärger konnte nicht aufkommen bei dieser genialen Fischerei. Meine Schnur sortierend, war ich mittlerweile am Auslauf des Pools angekommen. Ein paar lange Würfe schräg stromab, menden und die Fliege herumschwingen lassen - da: sie verharrte bewegungslos. Kurzes Zögern und dann Spannung aufnehmen - das andere Ende der Schnur war von Leben erfüllte. Da schien Kraft dahinter zu sein. Ich stand im Fluss und rief meine Entzückung und Freude frei heraus. Der Drill dauerte lange Minuten. Aber auch diese Kraft erlahmte mit der Zeit. Nach beherztem durchnässenden Einsatz war der Fisch gelandet und das Erinerungsfoto geschossen. Wahnsinn! Vier Fische in nicht mal drei Stunden. Ein ausergewöhnlicher und besonderer Tag in einem Fischerleben. Ich hörte auf zu fischen. Sicher hätte ich noch ein oder zwei Steelheads fangen können, aber das wäre zuviel des Guten gewesen - man sollte sein Glück nicht zu sehr strapazieren.

Es war drei Uhr, die vorgenommenen drei Stunden gefischt. Wir verliessen diesen Pool und fuhren nach Terrace zum einkaufen und um auf dem Campground unsere Akkus zu laden. Es war der 26. Oktober 2001.

Dieser Pool am Copper war also tatsächlich so vielversprechend wie er aussah. Logisch, dass wir am nächsten Tag nach Einkauf in Terrace wieder hinfuhren um unser Glück weiter zu versuchen und auch Ines endlich zu einem Steelhead zu verhelfen. Am Nachmittag lief leider nichts mehr und kein Fisch liess sich eindeutig an der Fliege vernehmen - oder hatten wir beiden einen kurzen Take? ich weiss es nicht mehr.

Mittlerweile war es Sonntag. Überraschend, dass nur wenige Autos vorbeifuhren, scheinbar hatten die Einheimischen aus dem Regen geschlossen, dass der Fluss sicher schon seit Tagen unbefischbar wäre. Gegen zwölf Uhr standen wir im Fluss und warfen unsere Thomas&Thomas bzw. Winston Ruten Wurf um Wurf. Nichts. Stunde um Stunde verging. Ich hoffte mit jedem Wurf aufs neue endlich diesen ganz bestimmten Zug an der Schnur zu vernehmen. Nichts. Es war mittlerweile drei Uhr, uns war eher kalt denn warm. Ines war es zu kalt. Gegen vier hörte sie auf zu fischen und verzog sich zum Nachmittagsschlaf in den Camper. Ich fischte weiter - es konnte doch nichts sein, dass hier heute nichts geht. Ich hatte den gesamten Pool abgefischt, war am Tail (unteres Ende eines Pools) angelangt, hatte dies mit besonders Intensiven Bemühungen bedacht, aber war erfolglos. Mit grosser Hoffnung und voller Erwartung machte ging ich wieder zum Head des Pools (Kopfende). Diese Ausdauer musste belohnt werden, dachte ich mir. Erst ein paar kurze Würfen und dann längere an die Strömungskante. Take! Endlich!!! Jetzt nichts falsch machen und diesen Fisch bloss nicht verlieren. Mit kurzen kraftvollen Fluchten versuchte er gegen den Zug der Schnur anzukämpfen. Das Glück war auf meiner Seite und nach einigen Minuten konnte ich ihn landen. Eine fotografische Erinnerung, Fliege aushängen und ab ins tiefere Wasser. Erfüllt sich am Copper, rollte die Schnur ein, hängte die Fliege am Rollenhalter ein und setzte mich auf einen Stein um diesen Moment zu geniessen. Dies war der ersehnte und zugleich wunderbarer Abschluss der Fischerei für diesen Tag.

Wir fischten beide am Montag noch einmal ein paar Stunden aber hatten keinen Erfolg mehr. Als ich das Wasser am frühen Nachmittag verliess, hatte es eine deutliche Trübung bekommen. Der Regen der letzten Tage zeigte Wirkung, vielleicht hatte es aber auch in einem Seitental einen stärkeren Regenfall gegeben. Der Zustand der Unbefischbarkeit war nicht mehr fern. Zeit den Copper hinter uns zu lassen.

Unser Kühlschrank machte uns seit Tagen Kummer, er kühlte nicht mehr aber ein Grund war nicht zu erkennen. Ein für den Vormittag bestellter Fachman reinigte den Brenner und wollte dafür gut 100$. Ich hatte so meine Zweifel ob das die Ursache war, denn gebrannt hatte der Brenner auch zuvor. Einige Stunden später hatten wir Gewissheit, der Kühlschrank war immernoch "kaputt". Wir fuhren zu einem RV-Händler und fragten was deren Meinung nach die Ursache sei, ein durch Luftblasen blockierter Kühlkreislauf. Lösungsvorschlag: ausbauen, umdrehen, schütteln, wieder einbauen, anmachen und hoffen. Gesagt und mit der Hilfe des Mechanikers vom Vormittag gemacht, nach dem Schütteln folgte allerdings nicht das Einbauen sondern die Ernüchterung: ich entdeckte das Leck des Kühlkreislaufes. Damit waren ca. 1300Can$ verpufft. Eine, in den sieben Jahren Lebens unseres Campers durchgerostete Befestigung der Kühlspiralen hatte zu einer Überlastung einer Schweissnaht geführt, die daraufhin anriss und die Kühlflüssigkeit entweichen lies (kein FCKW, sondern irgendein Amoniak-Gemisch). Der RV-Händler vor Ort war zwar sehr freundlich, aber seine Vorschläge waren aus Budget und Zeitgründen nicht akzeptabel. Also wäre wohl das Beste zwei Wochen ohne Kühlschrank auszuharren (mit hier überall erhältlichem Eis kann man sich auch anders behelfen) und dann an einem Ort an dem wir später sein werden das richtige Ersatzteil einbauen zu lassen. Steuer- und Preisunterschiede sprachen dafür das ganze in Portland, Oregon (Tax-Free) machen zu lassen. Ca. 770US$ soll der Preis sein. Die günstigste und praktikabelste Lösung. Also irgendwann Mitte November in Portland ein neues Kühlelement. Das ist die eine Seite der Geschichte. Die andere ist die Finanzierung und Beteiligung des Besitzers des Fahrzeuges in Vancouver. Ein erster Anruf brachte eine Zusage von einer Kostenbeteiligung von 25% - bei einem Fahrzeugalter von 7 Jahren und geschätzter anteiliger Partizipierung an der Gesamtkilometerleistung des Fahrzeuges bis zu seiner Verschrottung erscheint dies deutlich unter den von uns als angemessen betrachteten 50%. Die weitere Abwicklung dieser Beteiligung und evtl. anderer ausserplanmässiger Reparaturen wird massgebenden Einfluss auf die Evaluierung unseres "Vermieters" nehmen. Mal sehen ob er sich der Brisanz der Angelegenheit im Zusammenhang mit den Möglichkeiten des Internets bewusst ist. Wir werden sehen.

Nach den vielen Tagen fischen kam uns der fischfreie Tag gerade recht. Abgesehen von der Kühlschrankgeschichte trieben wir uns auch noch im einen von beiden Flyshops in Terrace rum. Der in der Esso Tankstelle (!!!) (Keith Ave), er hat eine recht gute Bindeabteilung und im Gegensatz zum Laden in der Stadtmitte scheint er beliebter und ehrlicher zu sein. Von dort hatten wir auch unsere ersten Infos zur Fischerei am Copper. Dort war es also, dass wir ein paar Fliegenbindesachen kauften und mit einem ursprünglich deutschen, aber seit Jahren in Canada lebenden Fliegenfischer ins Gespräch kamen. Es entspann sich ein Gespräch zwischen drei Fliegenfischenden über Fische, Fliegen, Locations von Lappland über Yukatan bis Alaska. Gleichgesinnte unter sich. Interessante Informationen über die Fischerei hier in BC. Ewald betreibt ein kleines B&B nahe bei Terrace, fischereiliche Informationen sind sicher. (http://www.evsportfischerheim.com). Wie das B&B und damit sein vor fünf Jahren erbautes europäisch/amerikanisches Haus aussieht und was er sonst noch zu erzählen hatte interessierte uns natürlich sehr, daher verabredeten wir uns für den abend auf einen Ratsch bei ihm. Wir sponnen Fischergarn und schmiedeten Pläne für zukünftige Trips auf die Bahamas und nach Texas... Das Haus ist recht schön, die Schlafzimmer für die Gäste dem Preis angemessen und über einen seperaten Eingang zugänglich, somit optimal für Fischergruppen bis ca. 5 Personen.

Seiner Empfehlung folgend fuhren wir am Donnerstag an den Lakelse. Ein Local hatte uns zwei Stellen und deren Zufahrt genauestens aufgezeichnet, einmal der Thunderbird und eine Stelle zwei Kilometer weiter flussab. Thunderbird war der erste Anlauf. Die Dirtroad war eigentlich gut, aber der nach einer kleinen Brücke schlammigst steil bergauf führende Abschnitt war das Ende für den Camper. Und das beinahe im wahrsten Sinne des Wortes. Mit Zuversicht und Vertrauen kamen wir aber auch da nach einigen Rangierereien und einigen hundert Metern Rückwärtsfahren wieder raus. Glück gehabt. Also dann zum nächsten Flussaccess. Wie ein Fluss in Schweden bot sich der Lakelse uns dar. Tief im Wald, ohne Ufersaum mit dunklem torfigem Wasser voller Coho Lachse. Immer wieder sprangen und rollten sie. Teilweise waren sie im dunklen Wasser Schnauze an Schwanz stehend zu erkennen. Man trat fast auf sie wenn man in den Fluss watete. Schon nach wenigen Würfen hatte ich den ersten Biss. Dummerweise schlug ich diesen noch in guter Kondition aber nicht mehr frischen (also blanken) Fisch ab. Dummerweise, da wir seit zwei Tagen bereits wegen des defekten Kühlschranks gezwungener Massen Bighornforellenfilets assen und so den dritten Tag Fisch essen durften und dieser Fisch alles andere als gut schmeckte. Pazifische Lachse verlieren tatsächlich sehr bald nach dem Eintritt ins Süsswasser jegliche Qualität als Speisefisch. Eigentlich war dieser Umstand bekannt, aber unser Spezi meinte man könne sie schon noch essen. Den nächsten Fisch hatte Ines. Wir fingen wohl noch ein paar weitere Fische oder verloren sie und hielten immer wieder inne um das Treiben der Lachse zu bestaunen. Fische rollten oder sprangen wild umher. Ein faszinierendes Schauspiel der Laichaufstieg der Lachse hier am Pazifik.

Am Abend also der mässige Fisch. Campieren am Fischingaccess und am folgenden Tag Abschlussfischen auf dem Festland. Ein paar Fische fielen noch auf unsere am Grund geführten Eggsuckingleeches herein, dann verliessen wir diesen Märchenfluss. Den in diesem Tal hausenden Grizzly sahen wir zum Glück nicht.

Wiedermal in der Dunkelheit fuhren wir durch die Landschaft des Skeena-Tals Richtung Westen um am 2. November die Fähre nach Vancouver Island, genauer von Prince Rupert nach Port Hardy zu nehmen. Die letzte Nacht auf dem Festland verbrachten wir vor einem geschlossenen Campground. Der angekündigte Schnee kam tatsächlich und in der Früh lag abseits der Strasse eine dünne weisse Schicht. Auf nicht ganz 80 Meter über dem Meer war das dann doch überraschend und ein deutliches Zeichen endlich den Norden hinter sich zu lassen und in den Süden zu fliehen.

 

 

 

 

Infos zu British Columbia (spezifisch Steelheadfischen):

Die zahlreichen Möglichkeiten in BC auf Lachse und Steelheads zu fischen hier darzustellen oder nur aufzuzählen wäre zu umfangreich.

Interessante und relativ gut zugängliche Flüsse sind: Bulkley bei Telkwa und flussab (flussauf fanden wir ihn recht unzugänglich und schwer zu lesen), Kispiox einige Kilometer oberhalb von Kispiox (mit Landkarte interessante stellen suchen), Copper/Zymotez bei Terrace - ist auf ca. 50 Kilometer mehr oder minder zugänglich, Lakelse bei Terrace (Lokals fragen wie man hinkommt), nicht befischt: Kitzumkalum bei Terrace und Babine (längere Dirtroadfahrt erforderlich) und natürlich der Skeena.

In einigen Flüssen (Bulkley, Kispiox, Copper etc.) sind gesonderte Classiefied Water Lizenzen erforderlich 10/20$ pro Tag plus Jahreslizenz ca. 40$.

Prinzipiell kann man zur Steelheadfischerei und wohl noch eher für die Lachsfischerei sagen: Fischer geh in einen FlyShop und frage die Locals, habe am besten eine genaue Karte dabei und lasse dir Access und Stellen einzeichnen. Manchmal bekommt man gute Tips manchmal nicht.

FlyShops sind nicht sehr zahlreich, nur in Terrace (der in der Tankstelle ist der bessere/freundlichere! - allerdings bekommt man die Erlaubnisscheine nur in dem in der Innenstadt) und Smithers (McBike http://www.mcbike.bc.com - zugleich ein sehr gutes Mountainbike Geschäft, nur in der Filiale in Smithers auch FlyShop, Vermietet auch Driftboats mit Anhänger ohne Guiding für ca. 150$) wird man fündig. In den beiden genannten Läden hatten wir Glück und bekamen gute Informationen!

Wer wenig Zeit hat sollte ein oder zwei Tage einen Guide nehmen. Erfahrungen diesbezüglich sind durchwachsen von sehr freundlich (Old Remo Lodge) bis abstossend Sportsmans Lodege am Kispiox.

Der Access und das Finden der Pools ist schwierg, es erfordert Zeit und Erfahrung oder eben sehr viel Zeit. Wer diese nicht hat sollte sich einem Guide anvertrauen (ca. 400$ pro Tag mit Jetboat vielleicht etwas mehr), der kennt die Stellen und den Access und die fängigen Fliegen. Einige Tage mit Guide und dann auf eigene Faust erscheint durchaus möglich. Wir hatten einen Guide in Erwägung gezogen aber dann aus finanziellen, saisonalen und Gründen der Unverschämtheit (Kispiox) davon Abstand genommen.

Fliegenwahl ist sekundär frei nach dem Moto "Schwarz und Violett geht immer!", wichtiger ist die richtige Tiefe (am Grund), zu erreichen mit einer Teeny 250Grain oder ähnlichen Schnüren (im Herbst), Rute 9' 9# erwies sich als ausreichend, sicher aber nicht für Steelheads oder Lachse über 20 Pfd. in schnellerem Wasser. 9'6" oder gar 10' wären manchmal wünschenswert gewesen.

Weitere nützliche Dinge: SST Jacket, Peperspray, Warme Kleidung, Mütze, Handschuhe, Erstklassige Wathose (patagonia, Simms), Fliegenbindezeug (z.B. in Hazelton kein FlyShop!).

Jahreszeit: abhängig von Fisch und Fluss sehr verschieden. Juli bis September mit August wohl am vielseitigsten. Ab Ende Oktober Schnee sehr wahrscheinlich. Campgrounds schliessen teilweise bereits im September! Im Sommer eher Lachse und im herbst Steelheads, Peak um Oktober, dann in den ersten Monaten des neuen Jahres der Winterrun der Steelheads.

Reiseplanung: Ideal, da flexibel und insgesamt recht günstig (bei zwei und mehr Fischern) ist die Lösung mit dem Camper, den man auch vor Ort z.B. bei http://www.terraceautomall.com (keine Erfahrungen) mieten kann, oder natürlich die konventionelle Lösung mit einem B&B oder einer Lodge und einem PKW oder besser Jeep (Achtung: Mietwägen darf man legal nicht auf Dirtroads benutzen - hält sich eigentlkich jemand an diese Regelung?). Empfehlung für ein ideales Fliegenfischer-B&B http://www.evsportfischerheim.com. (Sehr nett, deutschsprachig und erfahren - Grüsse von Florian K.)

Oder: Fullservice-Alternative und sich in einer Lodge einmieten oder gleich ins ultimative Silver Hilton an den Babine (eine Woche ohne Anreise ca. 5000$). Babine ist der absolute Top-Fluss. Ein Dutzend Fische in der Woche erscheint der Schnitt zu sein. Das ist aber mit Glück und etwas Erfahrung auch an anderen Flüssen möglich - zu einem Bruchteil der Kosten. Siehe mein super Tag am Zymoetz/Copper drei Fische in weniger als drei Stunden - ohne Guiding und am selbst gefundenen Pool! Es geht. Aber es kann mühsam sein und verlangt Zeit und Flexibilität.

Zwischen diesen beiden Extremen liegt die Alternative einer Fischer-Lodge mit shared Guiding für einige Tage. Sehr gute Erfahrunge habe ich während meiner Reisevorbereitungen (allgemeine Infos zum Steelheading) mit Christoph von der Oldremo Lodge bei Terrace gemacht http://www.oldremo.com. Schöne Grüsse von Florian K. an Christoph.

Terrace ist per Vancouver Int. Airport in einer Stunde zu erreichen und damit auch recht praktisch aus Europa. Pro Person kostet die Woche in einem B$B mit PKW oder per Camper dann so ca. 700$ bei zwei Personen plus ca. 750€ Anreise pro Person von Deutschland nach Terrace. Die Preise basieren auf günstigen Annahmen und sind für das kleine Budget errechnet. Zwei Wochen in einer Lodge mit Guiding kosten entsprechend mehr.

Gute Infos lieferten:
http://www.fishbc.com
http://www.flyshop.com (dort Regional Center)
und gezielte Recherchen (also mit gezielten Suchwortkombinationen wie z.B.: "kispiox steelhead fly fishing") nach den Flüssen in z.B. http://www.google.com

Weitere konkretere Infos zur Technik, Fliegen und Eigenheiten können zahlreichen englischsprachigen Büchern entnommen werden. Was ich allerdings bis jetzt nicht fand sind konkrete Texte zu Flüssen in Büchern die über das sporadische Nennen von Stellen in irgendwelchen Erlebnisberichten hinausgehen. Tight Lips - hier sind sie wieder. Eine Möglichkeit könnte allerdings das ausführliche Recherchieren im Netz und in Newsgroups sein in denen man doch die ein oder andere Stelle erfährt. Im Prinzip aber auch hier: ist der Fluss zugänglich, dann findet man die Stellen mit Fleiss auch alleine und wenn nicht braucht man eh einen Guide.

Was nützlich ist sind die National Forest Maps, wobei sie teilweise sehr ungenau sind, besser wären detailierte geographische Karten die ich allerdings nicht finden konnte. Sie müssten aber existieren. Mit ihnen lassen sich potentiell interessante Stellen bereits in der Vorbereitung identifizieren.

 

 

   
     

 



Skeena vor Terrace

 

 

 


Landschaft am Copper

 

 

 


Steelheadfliegen

 

 

 


Beschwörungszeichnung an der
beschlagenen Camperscheibe

 

 

 


Copper Steelhead

 

 

 


Der fünfte Steelhead ca. 14 Pfd. aus dem

 


Pool am Copper

 

 

 


Der Pool wie aus dem Bilderbuch, befischt von der flachen Seite an der Strömungskante

 

 

 


Ein ein guter Schluck auf die Steelies

 

 

 


Copper

 

 

 

 

           
 

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