Eine schöne Fahrt bei Mondenschein mit keinem Tierkontakt und der
Fotografie von Jackson Lake und Grand Tetons und Mond war die Folge.
Allerdings stellte sich ein paar Tage später heraus, dass der Jackson
Lake eigentlich an der Stelle an der wir das Foto machten, nichtmehr
da war. Der See ist ein Stausee und an der besagten Stelle war eigentlich
kaum mehr etwas was man See nennen konnte. Herberge fanden wir am
Hatchet Campground Herberge. (12$, Wasser, nicht besonders gelegen,
Hinweisschild bei Dunkelheit kaum zu sehen).
Ein Landschaftlicher Höhepunkt stand bevor.
Über Oxbow Bend, einem bekannten und viel fotografierten
(wir auch) Aussichtspunkt über Snake River, Herbstverfärbte Aspen
und Grand Teton ging es weiter zum Leigh Lake und Jenny Lake. Wunderbare
Bilder.... Klares Wasser, Steine, Berge, blauer Himmel...... Wir
fuhren weiter durch den Park und staunten bei jeder Kurve über die
kaleidoskopischen Kombinationen der Aspen und der Landschaft. Wunderschön.
Am Nachmittag kamen wir in Jackson, einem sehr touristischen,
aber recht netten netten Ort, an. Viel Wintersport durch die Lage
in den Bergen und viele Touriläden. Das National Museum of Wildlife
Art hatte es mir damals sowohl durch seinen Inhalt, als auch durch
seine in den Berg gebaute und von ausen sehr indianisch anmutende
Architektur angetan. Dort schleppte ich Ines hin und wir sahen uns
die Bilder von Tieren und mittlerweile auch mehr Fischen an. Das
Museum ist die zwei Stunden allemal wert - recht ungewöhnlich inmitten
dieser Gegend. Am Abend campierten wir auf dem mir bekannten Curtis
Creek Campground östlich des Ortes (10$, Wasser, 15km Dirtroad,
vom Aussichtspunkt schönerBlick). Von hier aus sollte auch eine
Radeltour losgehen die wir leider viel zu spät begannen. Es wurde
bereits dunkel als ich nocht nichtmal am höchsten Punkt war von
dem dann der anspruchsvollere Weg abgehen sollte. Bei unbekanntem
Terrain und Bären im Wald ist das nicht empfehlenswert. Also Umkehr
und auf der Forststrasse zurück. Das war dann leider nur eine kleine
Bergfahrt.
Für den folgenden Morgen hies es früh aufstehen denn
ich wollte Fotos von den Tetons bei Sonnenaufgang machen. Vom Aussichtspunkt
beim Curtis Creek Campground hat man einen sehr schönen Blick über
die Ebene von Jackson Hole und dahinter die Grand Tetons. Der Wecker
klingelte dann also um virtel vor Sieben - für uns etwas ungewohnt.
Mit Stativ und einem Bündel Kammeras ging es auf die Fotojagt die
dann auch recht erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
Frühstück und dann ab zum Fischen an den sehr schwierigen
Flat Creek. Der Creek meandert durch eine völlig buschfrei Landschaft,
die Fische stehen unter den unterspülten Ufern und lassen sich nicht
Blicken. Das Resultat von drei Stunden fischen war ein Fisch an
der Pheastentail Nymphe auf Sicht nachdem ich an ihm fast eine dreiviertel
Stunde gearbeitet hatte. Allerdings kam er nach fünf Meter Flucht,
mir entgegen und stromauf von der Fliege. Das wars. Flat Creek ist
wirklich schwierig.
Einkaufen dagegen ist nicht schwierig - genau das
taten wir am Nachmittag in Jackson. Ines bei GAP, leckeres Hagen
Dazs, eine patagonia Regulator Pulli, ein Besuch in der Gallerie
von Thomas Mangelesen (er macht wirklich wunderbare Fotos, www.mangelsen.com)
und die Hauptsache des Tages: Waschen in einer Coin-Laundry. Ca.
15kg Wäsche. Sauber wurde das Zeug teilweise wirklich nicht - mehr
als 60°C geben die hier Maschinen nicht her.
Irgendwann im Laufe des Tages fiel mir auch wieder
eine der Hauptatraktionen Jacksons ein die ich von damals noch kannte:
die Snake River Brewery. Eine Brauerei die ihr Bier sofort vom Lagertank
aus auschenkt. Wir waren beide begeistert. Das Bier schmeckt super.
Snake River Lager war mein Favorit und Alpenfest Ines Lieblingstropfen.
Nur leider meinte die Brauerei sie müsse um zwölf wegen der wenigen
Gäste an diesem Tag schliessen. Naja wir würden morgen zurückkommen.
Nach einer weiteren Runde und einem Stamperl Zonker Stout - das
schmeckt wie Hustensaft und hat auch dessen dunkle Farbe, fuhren
wir die drei Kilometer zum Trailhead einer Biketour für den nächsten
Tag. Dort beobachteten wir noch sehr fasziniert einen jungen Amerikaner
in seinem Auto beim Studium von Landkarten oder ähnlichen grossformatigen
Druckformaten. Wie wir wollte er offensichtlich - es war mittlerweile
nach Mitternacht - die Nacht an diesem Trailhead verbringen. Eigentlich
ist an solchen Plätzen Campen verboten und wir waren ganz froh,
dass ein Einheimischer auf dieses Verbot offensichtlich nicht viel
gab.
Nun also zur zweiten Radeltour nachdem die Räder jetzt schon drei
Wochen untätig im Camper umhergeräumt wurden. Cache Creek, angegeben
mit 3-5 Stunden, ein Forststrasse bzw. Two-Track bergauf, dann steiler
Single Track und dann ein Roller Coaster Downhill, aussenrum auf
Teer zurück. Was sich nicht so nüchtern beschreiben lässt ist die
wunderbare Herbstverfärbung der Aspen und Birken - sie lässt sich
eigentlich gar nicht beschreiben sondern muss an Hand der Fotos
oder der Realität erfahren werden. Wenn in einem dieser kleinen
Wäldchen der Boden etwas mit gelbem Laub bedeckt ist, ist es, wie
wenn man über einen goldenen Teppich unter einem goldenen Baldachin
fährt, dazwischen der blaue Himmel. Wunderbar. Leider war die Fahrt
aussenrum über die Strasse nicht so toll - naja egal. Komisch -
wir hatten wohl etwas falsch gemacht, trotz mehrere Fotostops und
Pumpe leihen an einen Einheimischen Biker (seine war defekt) brauchten
wir für die ganze Runde nur 2:18 Std. und das auf 2100 Meter. Die
ganze Fitnes ist wohl nicht weg - etwas scheint noch da zu sein.
Wobei der Durchschnittspuls auf Ines Pulsuhr in diesem Jahr seinesgleichen
sucht.
In unserer Karte las ich etwas von einem, bei den Lokals wohl besonders
beliebten Trail, dem "Put Put Trail". Vom Cache Creek Trail biegt
er auf ungefähr halber Höhe Links ab. Ihn wollte ich fahren also
fuhr ich wieder den halben Weg bergauf und zur Sicherheit und aus
Trainingsgründen etwas mehr und bog auf dem Rückweg in diesen Trail
ein. Er war super auf der 10-Punkte-Skala irgendwas um 7 oder 8
wobei 10 nicht vergeben wird und für 9 Punkte eingentlich nur das
spektakuläre Panaorama gefehlt hätte. 5 Kilometer Spass! Auf und
ab auf engem Trail zwischen Aspen und jede Kurve wieder eine neue
Komposition von Herbstlaub! Ines versuchte derweil ihren Puls wieder
in den zweistelligen Bereich zu bekommen. (etwas übertrieben). Frisch
geduscht traf ich sie dort an. Fertig für die die folgende Tat.
Die anschliessende Stärkung nach dieser Anstrengung und genau das
richtige für diesen wieder wunderbar warmen und sonnigen September
Tag, fanden wir in der Snake River Brewery, deren recht gute Gemüsesuppe
und zwei Biere sogar meine an diesem Tag etwas enervierenden Magenschmerzen
kurierte.
Zum Glück war der Weg zum Campground für diesen Abend nicht mehr
sehr weit. Nach einer knappen halben Stunde waren wir da. Gros Ventre
im Teton National Park. Wir verliessen also Jackson nach zwei sehr
schönen Tagen auf unserer Reiseroute wieder richtung Norden. Der
Gros Ventre Campground ist mit ca. 450 Plätzen Riesig, dennoch ist
die grosszügige Anlage mit ihrer Länge von fast zwei Kilometern
traumhaft - man kommt sich vor wie in einem schönenn National Forest
Campground. Sehr zu empfehlen - nur leider in der Hauptsaison angeblich
bereits am Vormittag häufig voll. (12$, Dumping, unterschiedlichste
Stellplatzarten, sehr weitläufig im offenen Laubbaumbestand angelegt).
Eine der meistfotografierten Holzhütten in den USA ist die Multon
Barn in der Nähe von Jackson. Sie war mir von einigen Fotorgrafien
bekannt, aber bis dato wusste ich nicht wo sie genau war. Ich hatte
so eine geographische Idee. Und wir hatten Glück, auf unserem weiteren
Weg vom Campground nach Westwestnord lag sie. Die obligatorischen
Fotos waren die Folge. Darunter auch ein sehr kontrastierendes mit
Ines (mehr wird nicht verraten).
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