Yellowstone National Park - II
16. September - 22. September 2001
Montana, Wyoming

 

 

Wieder eine dieser schönen, kalten und klaren Nächte, toller Sternenhimmel. Die Atmosphäre ist hier oben dünner und grosse Städte als Lichtquellen fehlen. Nach etwas Panik am Morgen, da Abwasser aus dem Abwassertank tropfte und anschliessendes "Notdumping" (scheinbar war der Tank aber einfach nur übervoll), ging es wieder in den Park um am Soda Butte Creek zu fischen. Dort parkten wir am Trailhead zum Lamar River und machten uns auf den Weg zu diesem eher kleinen Creek parallel zur Strasse. Ein wunderbarer kleiner, übersichtlicher Creek der sich durch ein recht weites flaches Tal windet mit schönen Cuttroughtforellen. Sie namen Olive Duns, teilweise Adams und dann auch noch teilweise stürmisch - was noch nicht heisst, dass sie dann am Haken sind - Hopper. Die Fischerei war anspruchsvoll aber machte viel Spass. Ines sah das etwas anders. Am Nachmittag kam starker Wind auf der irgendwann das zielgenaue Werfen unmöglich machte. Ich kehrte zu Ines in den Camper zurück und erlebte eine schöne Überraschung: sie hatte Muffins gebacken. Blaubeermuffins und Schokomuffins. Sehr gut, nur etwas Zucker würde die für Kaffeegebäck typische und von mir präferierte Süsse steigern. Sie schmeckten aber besonders warm ausgezeichnet. Abends durften wir wieder aus dem Park fahren, denn unser Plan ohne zu zahlen - quasi proforma - einen Platz am Soda Butte Campground zu reservieren ging nicht ganz auf. Uns kam gerade der Ranger entgegen und meinte der Ground wäre voll und er hätte unsere "Reservierung" nicht so lange belassen können. Tja, Pech dann halt wieder fahren. Ist ja nur Benzin. Und nicht unseres, sondern das von Exxon.

Am Samstag, den 22. September fuhren wir wieder in den Park und das scheinbar etwas zu schnell (man beachte: in den Park - nicht im Park). Nach konsequenten GPS überwachtem fahren, mit kleiner gleich 45mp/h war irgendwann ein Ranger hinter uns und ich hatte schon so ein komische Gefühl. Irgendwann machte er dann auch tatsächlich seine Lichtorgel an, was das Zeichen für mich war anzuhalten und die Hände auf das Steuer zu legen. Darin hatte ich ja schon Übung seitdem mir das damals schonmal pasiert ist - damals fuhr ich allerdings vorsätzlich und deutlich zu schnell. Der Ranger meinte dann ich wäre zu schnell gefahren und mein Fahrzeug wäre bekannt und ich wäre an dem Eingang schon zweimal (!!!) ermahnt worden. Das stimmte nicht und ich stritt dies ab. Er meinte aber mindestens heute - das stimmte partiell. Dann meinte er ich wäre viel zu schnell gefahren und er hätte Zeit gebraucht mich einzuholen (komisch - natürlich braucht man Zeit wenn man wie viele hier Bremse mit Gas verwechselt), er hätte aber keinen guten Wert auf seiner Geschwindigkeitsmesseinrichtung bekommen (!!!). Und würde mich deswegen heute nur verwarnen. Also, mir stellt sich da die Frage, ob dem langweilig war, denn das Eingeständniss, dass er keine konkrete Überschreitung messen konnte ist eindeutig. Sei's drum, denen ist halt auch manchmal langweilig und dann jagen sie Tour- anstatt Terroristen. Dummerweise vergas ich, mich mit dem Ranger fotografieren zu lassen oder zu sagen, mein grosses Vorbild sei ein bekannter deutscher Foremel-1 Rennfahrer.

Der weitere Weg zum Mt. Washburn verlief leicht paranoid, aber unebehelligt. Dort angekommen packten wir unseren Rucksack für die mit ca. 4 bis 5 Stunden angegebene Tour mit dem Notwendigen für die erwarteten drei Stunden. In 55 Minuten waren wir am Gipfel, probierten die Panoramafunktion der Digitalkammera aus, genossen die Aussicht bis zu den 100km südlichen Grand Tetons und quatschten mit anderen Bergfreunden. Zurück ging es genauso schnell im Eiltempo. Der nächste Punkt auf dem touristischen Programm war der Lower Fall des Yellowstone Rivers. Am Nachmittag ist diese Sache leider nur halb so schön wie am Vormittag, insbesondere für den Weg in die Nähe des unteren Endes des Falles steht das Licht mehr als ungünstig. Wir liessen es. Artist und Inspiration Point waren allerdings Pflicht und auch recht schön. Witzig ist die übertriebene Vorliebe der Amerikaner für Wasserfälle, auch noch so kleine Wasserfälle sind mindestens einen Vista-Point wert und eine Traube Menschen findet man immer - auch wenn die Fälle wie im September üblich eher wenig bis kein Wasser führen. Den Höhepunkt erreicht diese Manie im Yosemite Park in Californien (nicht Teil dieser Reise). Nach diesem (rein)Fall (etwas übertrieben) gings mir Vollgas (45mp/h - keine mehr) nach Süden zum Grand Teton National Park. Im Zwischenstück zwischen den beiden Parks wollten wir eigentlich Campen. National Forest (hier kann man sich einfach hinstellen wo man will) war leider nicht zugänglich, also fragten wir beim einzigen Campground nach dem Preis: 33$. Die hatten wir gespart. Wir fuhren weiter. Manche haben einfach kein Gefühl für die Preisabsatzkurve.

 

 

   
     

 


Ines Muffins

 

 


Sonnenuntergang am Soda Butte Creek

 

 


Lower Fall of the Yellowstone River

 

 


Wapitit Hirsche im Park

           
 

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