Pacific Coast
14. November - 24. November 2001
Washington, Oregon, California

 

 

Per Fähre verliessen wir Victoria und kamen nach eineinhalb Stunden ruhiger Überfahrt - leider ohne Sicht auf den Mount Olympus auf der Olympic Peninsula - in Port Angeles im Bundesstaat Washington wieder in den USA an. Unsere Befürchtung wir müssten unsere Bulk-Packung New York Steak aus Canada nebst den anderen frischen Lebensmittel die wir hatten an der Grenze abgeben, erwies sich als unbegründet. Wir wurden zwar nach einer absichtlich dummen Rückfrage von mir auf deutsch (!) gefragt ob wir "Pflanzen dabei hätten" worauf ich ohne lügen zu müssen "nein" antwortete, aber keiner inspizierte unseren Kühlschrank oder fragte weiter nach. Normalerweise ist die Einfuhr der meisten frischen Lebensmittel in die USA und ganz besonders nach Californien strengst untersagt. Wir hatten also Glück.

Gleich hinter der Fährankunft in Port Angeles entdeckten wir einen recht gut sortierten FlyShop der bei uns fast nicht erhältliche Bindematerialien im Angebot hatte. Um die "Vogelschützer" bzw. Landesbund für Vogelschutz Mitglieder (man muss ja nur die Vögel schützen - gell Herr Guckelsberger) unter den Lesern nicht zu sehr zu ärgern werde ich hier keine Namen der Vögel nennen. Dabei wäre ein Balg gewesen den ich seit Jahren suche, aber die Ungewissheit bei der Einreise nach Deutschland hielt mich dann doch vom Kauf ab. Wir erfreuten uns noch an der nagelneuen Library in Port Angeles und deren gutem Internetzugang und fuhren dann weiter nach Westen um die Peninsula rum. Im FlyShop wurde uns zu unserer Erleichterung mitgeteilt, dass die eigentlich sehr guten Flüsse wegen des Regens unbefischbar sein. Wir mussten also hier nicht fischen und konnten Pause machen. Bei schönerem Wetter soll die Olympic Peninsula mit ihren Bergen und dem Regenwald recht reizvoll sein. In der Dunkelheit und bei schlechter Sicht bekam man davon allerdings wenig mit. In der Dunkelheit und zunehmendem Wind kamen wir noch bis zum Campground bei Kalaloch am Pacific. Der Wind wuchs sich in der Nacht zu einem kleinen Sturm aus und lies den Camper mehrmals so erschüttern, dass man dachte er fällt jeden Moment um, was aber wohl erst bei einem Wirbelsturm der Fall gewesen wäre, aber es schwankte schon sehr. Faszinierend war es, in der Dunkelheit dem Treibholz in der Brandung zuzusehen. Wenn diese Baumstämme aufeinanderschlugen klang es wie das dumpfe Grollen eines fernen Gewitters.

Weiter ging es nach Portland wo wir Katy und Michael besuchen wollten die ich beide von meiner Reise 1995 aus Bozeman (Montana) kannte. Ich verbrachte damals als Besuch von Tobias, der einige Wochen bei ihnen wohnte, ein paar Tage bei ihnen. Vor dem Besuch stand allerdings die Reparatur des Kühlschranks auf dem Programm dessen Kühleinheit ein Leck hatte und daher seit Terrace nicht mehr kühlte. Ausser der Rechnungssumme von 806$ war die ganze Angelegenheit unproblematisch. Jetzt kühlt er wieder unser Bier und das Fleisch bzw. Schnitzi. Gegen Abend trafen wir bei Katy und Michael ein und bewunderten erstmal ihr grossräumiges Haus. Wir waren die erste Stunde alleine, denn die Beiden waren noch unterwegs und das Haus hell erleuchtet und unabgesperrt - mit einem Zettel an der Tür auf Deutsch von Michael - er meinte (wohl zu Recht), dass das wie eine Geheimsprache sei die hier eh keiner versteht. Ich war ganz fasziniert, dass das Haus voll unterkellert war und daher einen riesigen Kellerraum aufwies. Was in Anbetracht der Interessen der beiden auch zwingend erforderlich ist: Radfahren, Skifahren, Fischen und Klettern. Zu meiner Freude und Überraschung kamen am Abend noch Charlie und Carol aus Seattle zu Besuch. (Charlie ist ein sehr guter Freund von Tobias gewesen). Zusammen gingen wir zum Sushi-Essen. Oder besser gesagt zum: "All You can eat Gourmet Sushi-Essen". Zu sechst assen wir an einem Berg Sushi der in Deutschland sicher mehr als 500DM gekostet hätte - wenn man es überhaupt bekommen hätte und nicht die "Sushi-Köche" ob der Menge zur Verzweiflung gebracht hätte.

Tagsdarauf wollten die beiden Einladenden zum Skifahren und wir Portland besichtigen. Portland macht derzeit eine wirtschaftliche Entwicklung durch, die mit der San Franciscos in den letzten 10 Jahren Ähnlichkeiten hat. Die Wirtschaft boomt, die Lebensqualität ist attraktiv, was zu starkem Zuzug und den üblichen Begleiterscheinungen führen wird. Miet- und Grundstückspreise steigen bereits rapide, die Lebenshaltungskosten werden steigen und dann haben sie die Probleme wie jetzt München. Der Bürgermeister von Portland wurde schon zitiert mit dem Statement "Schauen Sie sich Portland an - aber ziehen Sie bloss nicht her!". Ein Beispiel für die mit San Francisco Parallelen aufweisende Stadtentwicklung ist der Stadtteil in dem sich der neue Patagonia Store befindet - ein etwas abseits liegendes Viertel mit ehemals nicht so gutem Ruf, ganz ähnlich wie das durch den Internetboom in San Francisco fast nicht mehr wiederzuerkennende South of Market. Patagonia hat hier zumindest die Gunst der Stunde genutzt und einen wunderbaren weitläufigen Laden eröffnet. (Wir haben nichts gekauft!).

Das Wetter in Portland war so schlecht, dass wir ausser einem ausgedehnten Stadtspaziergang nichts machten und keine Lust verspürten, den für Portland bekannten Rosengarten zu besichtigen.

Am folgenden Tag meinte es das Wetter mit uns gut und wir hatten wunderbare strahlende Sonne auf unserem Weg von Portland nach Tillamook am Pacific. Über den "Three Capes Scenic Drive" ging es von da an wieder in den Süden. In die Dämmerung und an lauter schliessenden Drachenläden - ich dachte eigentlich daran einen für Baja zu kaufen - vorbei fuhren wir bis zum Carl Washburne Statepark Campground einige Kilometer nördlich der Oregon Dunes. Der Highway 101 führt mal mehr mal weniger schön an der Küste entlang. Zahlreiche Stateparks mit Strand- bzw. Meerzugang säumen den Weg.

Wieder erlebte ich die Oregon Dunes bei mässigem Wetter. Naja in Oregon regnet es halt viel... Die Oregon Dunes sind wie der Name sagt eine riesige Dünenelandschaft die sich über fast hundert Kilometer an der Küste entlang zieht. Teilweise sind die Gebiete für ATVs (All Terrain Vehicle - Also vierrädrige Motorräder bzw. Dünenbuggies) freigegeben. Eine Mischung aus Geiz unsererseits und Feierabend der Verleiher führte dazu, dass wir uns diesem Spass nicht hingaben. Bis nach Californien schafften wir es wieder nicht und so schlugen wir unser Nachtlager am Humbug Mountain State Park auf. Ähnlich wie auf der Olympic Peninsula wurde der Camper durch den Sturm der in der Nacht aufkam durchgeschüttelt. Der Wind war auch am nächsten Tag noch so stark, dass man sich am Strand regelrecht gegen ihn lehnen konnte und aufpassen musste vom herumfliegenden Sand nicht sandgestrahlt zu werden.

Unser nächstes Ziel war der Jedidiah Smith State Park im nördlichsten Californien und dessen Redwoodrainforest. Ein teilweise enger Forstweg führt hier wunderbare 15 Kilometer durch dichten Riesenbaumregenwald. Ein besonderes Erlebnis auch dann, wenn man die Riesenbäume schon wo anders gesehen haben sollte. Dieser Park ist weniger bekannt und ein paar Kilometer abseits der Hauptrouten. Im kleinen türkiesenen Flüsslein das durch den Wald fliesst entdeckten wir sogar in einem Pool einen Lachs auf Laichwanderung - aber wir fischten nicht und fuhren weiter. Danach ging es wieder südlich von Crescent City auf den Highway 101. Ich erwähne das hier nicht weil Crescent City so bemerkenswert wäre (es ist eher das Gegenteil) sondern, weil dieser Ort im weiteren Verlauf unserer Reise ein gewisse Bedeutung bekommen wird. Wir bogen also auf die 101 ein und fuhren einen Berg hoch. Ich wunderte mich, da der Motor etwas komisch tat und irgendwie nicht besonders rund lief. Vielleicht war es das Getriebe - bei diesen Automatik weiss man ja nie was los ist. Ich hielt an und kontrollierte das Getriebeöl - es war tadellos - komisch. Wieder starten und weiterfahren - nach ein paar hundert Metern wars dann wirklich komisch und der Motor nahm gar kein Gas mehr an, rechts ran fahren (zum Glück war da eine sehr grosse Parkbucht) und das wars. Mehrere Versuche den Wagen noch zu starten verliefen immer erfolgloser. Schliesslich keinerlei Zündung mehr. Entweder war die Zündung kaputt oder das ganze Teil bekam kein Benzin mehr. (Im Tank waren noch 50 Liter - Benzinmangel im Sinne eines leeren Tanks schied also aus) Naja da musste fremde Hilfe her. Ich packte also das Rad zog mich wetterfest an (es regnete in Strömen) und fuhr die paar Kilometer nach Crescent City, hielt beim ersten sachdienlich erscheinenden Ort (einem RV-Park) an und fragte um Hilfe. Das Resultat war ein Gespräch mit einer Autowerkstatt mit dem Hinweis ich sollte den Akku vom Motorhome zu schalten. Dieser Hinweis beruhte aber wohl auf einem Missverständniss. Ich radelte zurück gegen Gefälle und Sturm, versuchte es und hatte natürlich keinen Erfolg. Also die letzte Möglichkeit: Abschleppen lassen. Irgendwann konnte Ines einen Propanlaster anhalten der uns zwar nicht abschleppen konnte aber so doch den Abschleppdienst anrief. Der war nach ein paar Minuten da und wir erlebten unsere wohl teuersten Kilometer in einem Auto. Wohl 100 DM pro Kilometer kostete das Abschleppen. Wir strandeten nur ca. 4 Kilometer hinter Crescent City daher ergab sich eine äusserst schlechte Relation zwischen Kilometern und den Abschleppkosten von 160$. Unser grosses Glück war allerdings nicht mitten in den Redwoods zu stehen.

Mittlerweile war es Nachmittag und am Camper würde heute nichts mehr gemacht werden. Wir waren also in Crescent City und hatten Zeit. Zum Glück waren Library, Safeway und Kino (!) nicht weit weg. So kam es, dass wir nach dem Essen ins Kino gingen und einen Film ansahen bei dem man am Tag danach auf die Frage was man gesehen hätte einige Augenblicke überlegen müsste. Kurzum er war für die einsame Zeit in den Sesseln (es waren ausser uns nur noch zwei weitere Besucher im Kino) unterhaltsam aber darüber hinaus belanglos. Wens interessiert, der Film hiess "Heist".

Am folgenden Morgen wurde dann der Camper gerichtete. Tatsächlich - es war das Benzin. Die Benzinpumpe hatte das Zeitliche gesegnet und musste ausgetauscht werden. Für weitere 470$ waren wir Mittags wieder flott und konnten unseren Weg nach Süden fortsetzen. Scheisse! dieses Auto wird langsam teuer!

In der Dämmerung kamen wir in den echten (!) und sehr schönen viktorianischen Ort Ferndale. Es regnete wie in einem Film. Wir schlenderten - sofern man das bei Regen kann - durch die Hauptstrasse und genossen in einem Diner-Cafe eine synthetische Hot-Choclade die uns etwas wärmte. Danach wieder einer dieser Irrfahrten auf der Suche nach einem geeigneten Ort für die Nacht die nach vielen Meilen ein gutes Stück südlich auf der Zufahrt zum geschlossenen Albee Creek Campground (bekannt von vor 6 Jahren) an der "Avenue of Giants" auf einem Trailheadparkplatz endete. Eigentlich nicht gestattet aber in der Off-Season geht so einiges durch was im Sommer nicht möglich wäre. Die "Avenue of Giants" ist eine Kette aneinander hängender State Parks mit Redwoods. Ein Wald der es mit seiner Urtümlichkeit und seinen Riesen sehr angetan hat.

Wir fuhren noch ein paar Kilometer auf der Avenue und schlugen dann den schnelleren Weg über die 101 nach San Francisco ein. Nach nervender Fahrt über teilweise volle Strassen und einen Stau erreichten wir die Stadt am Golden Gate gegen Mittag. Über die überraschender Weise kaum bewachte Brücke ging es in meine Lieblingsstadt der USA. Im ehemals nach Reisführer besser nicht zu betretenden Viertel "South of Market" (Durch den Internetboom vollzog sich hier eine gravierenden Änderung - und eine Vervielfachung der Grundstückspreise) wurde der Camper abgestellt. Das San Francisco Museum of Modern Art (von Mario Botta geplant) mit seiner "Ansel Adams 100" lockte. Denkste! Es war Mittwochs einfach geschlossen und am folgenden Tag war Thanksgiving - also auch zu. Verdammte Sch....! (Ansel Adams ist einer der - vielleicht der - Fotografen des US-amerikanischen 20. Jh.).

Wir hatten daher genug Zeit für einen Stadtbummel. Dieser galt dem Eroieren was am Abend angesagt sei und einem Besuch im FlyShop an der Bush Street. Dort wollte man mir doch glatt eine Rolle für 600$ verkaufen, obwohl ich deutlich zu verstehen gab, dass das mit Abstand zuviel sei. Ich kaufte weder Ersatzrollel noch Ersatzrute für Baja.

Für den Abend kam eigentlich nur "Ruby Sky" in der Innenstadt in Frage. Ein Club Downtown San Francisco, das sagt eigentlich alles. 20$ für Stacey Pullen pro Person. Wir parkten unser Auto (eine nicht ganz zu vernachlässigenden Angelegenheit in Anbetracht dessen Grösse) in der Nähe der Pacific Heights an einer Kirche in einer recht vertrauenserweckenden Umgebung und machten uns auf den Spaziergang zum Club.

Der Club enttäuschte nicht. Ein altes Theater mit Loge im ersten Stock und alter Deko. Mal etwas anderes als die gewohnte Hallenkultur. Im Vorprogramm eine recht treibende Perkussion Group und dann Stacey Pullen der mit seinem Hardtrance-lastigen Chicago House zwar durchaus ansprach, mich jedoch nicht vollkommen mitriss. Fast erst im Morgengrauen fuhren wir über die Golden Gate Bridge und stellten uns im dichten Nebel in den Marin Headlands auf einen Parkplatz (in der Saison sollte man das nicht machen - es ist verboten).

Am nächsten Morgen wachten wir auf und sahen Radfahrer um Radfahrer den Berg hoch fahren. Feiertags(Thanksgiving)-Radausfahrt. In Marin wurde das Mountainbiken um 1974 erfunden (Namen von Bedeutung: Tom Ritchey, Gary Fisher, Joe Breeze und andere) und nicht nur dazu eignen sich diese Küstenberge nördlich von San Francisco sondern eben auch zum Rennradfahren auf der Strasse. Auf den Spuren der Pioniere fuhren wir am Nachmittag auf den Mount Tamalpais und da wir von der Mitte des Anstieges starteten eben zum Schluss noch mal fast ganz zum Pazifik runter um dann wieder nach oben zu fahren. Wenn das Wetter es will hat man von hier oben eine recht schöne Sicht bis nach San Francisco - bei uns wollte es nicht so wirklich.

Es ging weiter nach Süden. Wir verliessen San Francisco und kamen am Abend noch bis zum ausgesprochen schönen, mitten in den riesigen Redwoods im Butano State Park gelegenen Ben Reece Campground. (Wasser, nicht besonders Gross, etwas enge längere Stichstrasse in den Park, wunderbar zwischen den Redwoods gelegen ca. 12$). Wir genossen die Stille im Wald und sahen erst in der Früh bei Licht, wie wunderbar der Campground war.

In Santa Cruz gibt es einen Patagonia Outlet Laden. Grund für uns dorthin zu fahren. Ja und es gab wieder eine ganze Menge Dinge die man meint unbedingt brauchen zu müssen. Ines bekam so zum Beispiel die ultimative Radeljacke (Stretch Light Jacket - in meiner Grösse gab es sie leider nicht ...), ich ein paar Hemden und eine weitere Wohlfühl-Mittagsschlafdecke. Der Laden ist zu empfehlen und je nach Reise einen Umweg wert. Wir fuhren weiter nach Süden.

Jetzt dem bekannten Highway #1 folgend, ging es über deutlich mehr Kurven als ich in Erinnerung hatte Richtung Cambria wo ich hoffte sachkundigen Rat für mein Klein Mountainbike und dessen Steuersatz zu erhalten. Doch bis dahin schafften wir es an diesem Tag nicht mehr. Starker Regen, Sturm und Dunkelheit erschwerten die Fahrt auf kurvigen Strassen nahe am Abgrund über dem Meer. Der angestrebte Kirk Creek Campground am Meer war übervoll, die Landkarte verzeichnete aber eine Strasse weg von der Küste Richtung National Forest die wir als Ausweichlösung wählten. Die Strasse führte fast senkrecht die Küstenberge hinauf. Wir hatten bereits mehrere Kilometer und an die 400 Höhenmeter zurückgelegt aber waren immer noch erst ca. 800 Meter horizontale Luftlinie von der Küste entfernt. Der Nebel wurde dichter. Endlich in einer ausholenden Kehre war mehr als genug Platz, um unser Fahrzeug für die Nacht zu parken. Wir machten bei leichtem Nebeltreiben und fast unmerklichem Niederschlag noch einen Spaziergang.

Anmerkung zum Highway #1: Er wird als eines der Schönsten Stücke Strasse bezeichnet. Er ist es auch. Allerdings kannten wir ihn beide und fuhren in daher diesmal nur als landschaftlich interessante Alternative zum schnelleren Freeway im Landesinneren. Eigentlich sollte man sich für diese Strecke mindestens einen ganzen Tag (besser zwei oder Drei) Zeit lassen und die Landschaft, das Meer und die immer neuen Ausblicke gniessen. Unsere Motivation war aber einfach eine andere.

Zurück zum Nachtplatz hoch über dem Pacific. Im frühen Morgen änderte sich das Wetter und ein Sturm mit Regen zog durch. Wir sahen es an den kleinen und grösseren Erdrutschen und Steinen auf der Strasse zum Meer. Meine Befürchtung eines grösseren, Museklarbeit erfordernden Erdrutsches bestätigte sich zum Glück nicht. Wir kamen heil auf der Küstenstrasse an und fuhren nach Cambria zum eigentlich recht guten Bikeshop. Meinen erhofften Rat für mein Klein bekam ich jedoch nicht, der Kerl im Laden war einfach nur unkundig, dafür bekam Ines einen neuen besser passenden Helm.

Von Cambria aus fuhren wir übe die #46 nach Osten ins Landesinnere. Und hier erfährt die - SchwedenNews-Lesern bekannte - Geschichte "Florian fährt Auto" eine Fortsetzung. Irgendwo auf halbem Weg nach Paso Robles war rechts ein verlockend erscheinender vermeintlicher Haltepunkt mit schöner Aussicht. Ich fuhr rechts auf den "Parkplatz" und merkte nicht mal mehr, dass das Auto feststeckte sondern es steckte schon fest. Wir stiegen aus und sahen uns das Schlamassel an. Die Hinterräder waren so tief im Dreck eingesunken, dass nur noch zwei drei Zentimeter fehlten und das Chassie wäre hinten am Hecküberhang aufgesessen. Der Dreck war unter Offroadfahrern als Gumbo bekannter klebriger Lehm, der so klebte und zäh war, dass man nach fünf Schritten in ihm an jedem Schuh ungefähr drei Kilo Dreck hatte. Bloss nicht weiter ohne Überlegung versuchen frei zu kommen! Wir hatten ein paar Bretter zum nivellieren des Campers für die Campsites und versuchten diese mit gröberem Splitt zur Traktionserhöhung garniert unter die Räder zu bekommen. Ich versuchte es noch zwei drei Mal aber der Camper bewegte sich keinen Milimeter. Scheisse! Ich war ob der Hoffnungslosigkeit der Situation der Verzweiflung nahe. Wir brauchten fremde Hilfe - soviel stand fest. Nach zum Glück nicht sehr langer Zeit gelang es Ines einen 4x4 Jeepfahrer anzuhalten, der ohne zu Zögern seine Abschleppsachen auspackte und uns rausschleppen wollte. Zum Glück merkte er noch Rechtzeitig, dass er sich mit der Idee uns von Vorne rauszuziehen selber eingegraben hätte. Der Untergrund war einfach auch dort wo er fest schien noch viel zu weich. Kurz darauf konnte Ines einen weiteren 4x4 Pickup mit Camperaufsatz anhalten. Er hatte die Idee uns von Hinten schief auf die Strasse zu ziehen, so konnte er auf der Strasse bleiben und hätte mehr Traktion. Er hatte auch den richtigen Abschleppgurt (20 000 Pfd Bruchlast) dabei. Beide Enden des Gurtes wurden an die jeweiligen Anhängerkupplungen (etwas stabiler als die bei uns Üblichen) befestigt. Ich war etwas skeptisch, da ich schon das Fahrgestell unseres Campers zerreissen sah. Doch unglaublich - aber alles hielt. Nach einigen Metern waren wir draussen. Unser zweiter Retter stellte sich als Feuerwehrmann vor, der meinte er hätte in früheren Tagen regelmässig am Strand eingefahrene Camper freigeschleppt. Wir hatten mehr als Glück so schnell an zwei tatkräftige und fachkundige Helfer zu geraten. Hiermit ergeht ein "Herzlichen Dank für Eure Hilfe in der Not!" an die Beiden (inklusive des jeweiligen weiblichen Anhangs, einmal in Form von Tochter und einmal in Form von Lebensgefährtin (?)).

Wir wahren wieder mobil. Nach diesem Abenteuer setzten wir Steine und Dreck verspritzend unseren Weg nach Osten fort. Jetzt war natürlich eine Stärkung notwendig.

 

 

 

 

 

Info Pacific Coast:

Highlites:
Olympic Peninsula, Tillamook (Three Capes Scenic Drive), Oregon Coast, Oregon Dunes
Californien: Jedidiah Smith State Park (Redwoods), Ferndale (viktorianischer Ort), Avenue of the Giants (Redwoods), San Francisco, evtl. Muir Woods, Mt. Tamalpais zum radeln, Sausalito, Highway #1 (Carmel, Santa Cruz, Moro Bay, ...)

In San Francisco kann man gut und gerne eine Woche verbringen um die Stadt etwas näher kennen zu lernen.

Anmerkung zu Oregon: Ich weiss nicht, wann es da nicht Regnet - und der Grossteil der Einheimischen weiss es wohl auch nicht.

Cambria Bycycle Outfitters (sehr gute Erfahrungen von mehreren Mailorder Bestellungen)
http://www.cambriabike.com

Leland Fly Fishing Outfitters
in San Francisio (auch Mailorder)
http://www.flyfishingoutfitters.com

 

 

     

 

 

 

 

 

 

 


Pacific Coast

 


1000$ - 800$ davon für den Kühlschrank


Patagonia Store in Portland


Katy und Michaels Haus in Portland

 


Oregon Dunes

 


Ferndale

 


Pacific Coast

 


Redwoods im Jedidiah Smith Park


Ewigkeit und ein Augenblick

 


Paul Bunyan - links unten das ist Ines

 


???


Roadkill (Überfahrenes Essen)
in San Francisco


Staatsfeind #1


Ruby Sky Club


Patagonia und Patagonius auf
dem Mt. Tamalpais


Golden Gate Bridge bei Nacht
Move your Mouse!

 


Der befreite Camper und die
Steckenbleibespuren


Es sind eigentlich Zwillingsreifen und
nicht eine Matschwalze

 

           
 

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