Baja California - Mexico
15. Dezember - 23. Dezember 2001
Baja California, Mexico

 

 

Der Grenzübertritt ging ohne irgendeine Kontrolle von Ausweisen vonstatten - offensichtlich haben die USA nur etwas gegen Einreisende und da besonders gegen Einreisenden Wirtschaftsflüchtlinge aus Mexico. Deutlich macht dies der eindrucksvolle Grenzzaun mit pattroulierenden Soldaten, Flutlichtbeleuchtung und wenn sie könnte am liebsten wohl auch Minenstreifen. Erinnert stark an die ehemalige innerdeutsche Grenze. An diesem Zaun fährt man einige Kilometer nach Westen, kurze Blicke fallen auf das von Smok graue und die Atemwege belastende Tijuana. Möglicht schnell weiter ist der Gedanke. Auf einer der beiden vierspurigen Strassen der Baja geht es gebührenpflichtig gen Süden. Unserem Roadbook "Adventure Guide to Baja California" folgend steuern wir einen "Campground" am Pazifik an. Alles dunkel. Nur in ein paar Fulltime-Camper-Behausungen ist Licht. Wir stellen uns auf die Fläche direkt am Meer und wundern uns. Die Sanitären Einrichtungen bereiten einen auf den in Baja zu erwartenden Standart vor. Teilweise verdreckte, kaputte Toiletten, unbeschreiblich ranzlige Duschen die in diesem Fall defekt sind, Mülleimer die vom Wind regelmässig und zuverlässig geleert werden und den Müll in der Landschaft verteilen wo er sich dann in Senken, an Kakteen oder Zäunen verfängt und als Farbtupfer die Vegetationsarme Landschaft schmückt. Bei den USA redet man immer von Kulturschock, dort habe ich es nie so empfunden, aber was ich hier in Baja erlebte könnte man mit Kulturschock bezeichnen. Ich muss präzisieren um nicht missverstanden zu werden: Ich beziehe mich dabei im Wesentlichen auf die Art und Weise der Bewohner des Landes - und sicher auch einem Teil der Touristen - wie sie mit ihrem Müll umgehen, die Fahrweise im Strassesverkehr und das Verhalten gewisser Staatsbediensteten. Ich komme zur gegebenen Zeit darauf zu sprechen.

Sonne begrüsste uns am nächsten Morgen. Sie sollte unser ständiger gern gesehener Begleiter werden. Wir fuhren weiter gen Süden und waren nach etwa einer Stunde in Ensenada, der letzten grösseren Stadt für die nächsten 1000km - wenn man von einigen gross gewordenen Dörfern absieht. Hier empfing uns die Baja das erste Mal etwas weniger verfälscht und dafür mexikanischer als im durch Tages- und Wochenendtouristen der USA geprägten und daraufhin ausgerichteten Norden. Wir besorgten uns die für die weiter in den Süden gehende Reise notwendigen Touristenkarten die eigentlich 185Pes. pro Person kosten würden, was uns aber gelang zu vermeiden. Auf der Suche nach einem Internetcafe - die es hier wieder häufiger geben sollte als in der fortschrittlichen USA - fanden wir einen von Einheimischen gut besuchten Laden für Kurzwaren der einige Dinge hatte die man als Fliegenfischer gut gebrauchen kann, z.B.: Moosgummiplatten für ein hundertstel des Preises in FlyShops und Fadenbissanzeiger die fast noch günstiger waren und dafür leuchtender waren als die in FlyShops Erhältlichen. Dafür war das Internetcafe verschlossen. Ines besorgte für 100 Pes eine Telefonkarte die 5 Minuten Gespräch nach Deutschland zuliess - was einem Minutenpreis von ca. DM 5,- entspricht. Da ist ja Iridium billig im Vergleich! Eindrücke die mir noch zu Ensenada einfallen: kaputte Bürgersteige, hohe Bordsteine, alte, stinkende Autos, eine lebensgrose Weihnachtsgripe, Hunde, Gottesdienst in einer "Kirche" die eher wie ein Geschäft aussah in einer Einkaufsstrasse, schlecht erkennbare Stop-Schilder, nicht vorhanden Strassennamen, plötzlich endende Asphaltierung der Strassen, Schlaglöcher, freundlich und skeptisch blickende Menschen, Sonne, Fieber, Gliederschmerzen, suchen und finden eines Supermarktes (der letzte mit wirklich US-amerikanischem Sortiment) und endlich die Weiterfahrt.

Weiter in die Richtung der nächsten Tage: Süden. Ständig dem Highway #1 folgend. Mal in Sichtweite des Pazifiks mal mehr im Landesinneren durch trockene Landschaft, durch staubige Dörfer, mal bessere Strasse mal sehr schlechte. Ungewohnt und neu aber (für mich) dennoch wenig interessant und abwechslungsreich. Gegen frühen Abend kamen wir nach Rancho El Socorro (einige Kilometer südlich von San Quintin) am Meer, dort sollte wieder ein Platz zum Campen sein. Wir fanden ihn nicht aber etwas Besseres: über eine kurze holprige und teilweise sehr sandige Stichstrasse fuhren wir auf einen einzelnen Wohnwagen nahe am Meer zu und stellten uns in einigen Metern Entfernung dazu. Nach wenigen Minuten kam der Besitzer des Wohnwagens und fragte freundlich was wir denn wollten, ob wir für die Nacht hier stehen bleiben wollten. Er würde sich hier ein Haus bauen und wir wären für die Nacht willkommen. Das war nett. Wie sich später herausstellte kommt er (Name entfallen) mit seiner Frau (Susan) aus Bozeman Montana, beide wollen wohl der winterlichen Kälte dort entkommen und nach Baja ziehen. Ein langes Stück mit dem Auto, das er aber, so sagte er, in den letzten vier Monaten mehrmals gefahren sei. "I don't mind driving." Amerikaner. Die Surf Perchs die hier in der Brandung umherschwimmen sollten und mit der Fliege zu fangen sind liessen wir im Wasser, einerseits war ich einfach zu krank und andererseits wollten wir weiter.

Durch zusehends trockenere Landschaft ging es weiter, verschiedene Kakteen wechselten sich ab, Müll flog rum. Öde ist vielleicht ein treffendes Wort. Mir gefällt grünere Landschaft einfach besser. Noch dazu ging es mir wirklich übel - draussen hatte es gut 20°C aber ich fror und schwitzte abwechselnd.

Die Fahrerei mit einem Auto in Baja ist etwas anders als in den USA. Die Verkehrsteilnehmer fahren mit den Glauben an die katholische Kirche, sie vertrauen auf Gott der sie sicher beschützt und überholen mit fast auseinanderfallenden Autos bergauf vor nicht einzusehenden Bergkuppen. Zahllose ausgebrannte Autos an der Strasse mahnen, dass das Gottvertrauen nicht immer ausreicht. Die Strasse ist mit ihren 2,5 Meter breiten Spuren nur wenig breiter als das Motorhome mit 2,35m, einen Randstreifen gibt es selten bis nie, häufig ist er - wenn er doch auszumachen ist - ca. 30cm unter dem Strassniveau, sandig und mit Glasscherben oder Kakteen übersäht und damit keine einladende Ausweichmöglichkeit wenn ein Truck entgegenkommt. Dann muss man einfach vertrauen, dass der Fahrer auf seiner Seite des Mittelstriches bleibt und selber das Lenkrad sehr entspannt gerade halten. Es funktioniert, ist aber anfänglich etwas ungewohnt. Auch Ines gewöhnte sich daran, an diesem Tag überlies ich ihr dankbar das vertraute Steuer. Nur leider konnte ich auf dem Beifahrersitz auch nicht schlafen und mich erholen.

Anfangs hatten wir auf dieser Etappe noch den Blick auf den Pazifik, wenngleich er mich auch nicht wirklich erfreuen konnte, doch nach wenigen Kilometern bog die Strasse ins Landesinnere und die Berge ab. Und damit waren wir in einer schon fast als Ödenei zu bezeichnenden Landschaft, zwar gab es immer wieder Kakteen der verschiedensten Arten zu sehen, aber das muss man mögen. Das Stück das bis Guerrero Negro vor uns lag verfügte über 315km über keinerlei Tankstelle. Vor einigen Jahren gab es wohl eine Pemex Tankstelle auf halbem Weg in Catavina aber die wurde aus welchen Gründen auch immer aufgegeben. Von San Augustin bis Punta Prieta führt die Strasse durch den "Parque del Desierto Central de Baja California" - ausser dass er in der Landkarte hervorgehoben ist merkt man keinen Unterschied zur Landschaft davor und danach - das ganze Gebiet ist als "Desierto" zu bezeichnen. Kurz vor Punta Prieta geht hier eine Strasse zum wohl nördlichsten interessanten Punkt der Sea of Cortez - zur Bahia de los Angeles, die mit ihren zahlreichen Inselchen und dem angeblichen Fischreichtum ein lohnenswertes Ziel sein soll. Allerdings nicht im Winter, da das Wasser eher kühl ist und damit die Fische sich wo anders die Zeit vertreiben. Wir liessen diesen Abzweig folglich rechts liegen und fuhren weiter nach Guerrero Negro dem "Grenzort" zwischen Baja California und Baja California Sur. Dort wird man wieder einer dieser Nahrunsmittelkontrollen unterzogen "Haben sie Früchte?" natürlich hatten wir "keine", und man muss spätestens hier seine Touristenkarte "produzieren" - wie erwähnt gelang uns die gesamte Reise in Baja ohne. Guerrero Negro liegt in der Nähe einer grossen Lagune, es gibt eine der weltweit grössten Meersalzgewinnungsanlagen, eine Tortilla Bäckerei, eine Bank, und was man sonst noch braucht oder nicht braucht. Theoretisch hätten wir hier eine Wal-Exkursion auf den Spuren der Wale in der Lagune machen können, wir taten es nicht, da es spät am Tag war und wir weiter in den Süden wollten. Vielleicht am Rückweg.

Es wurde langsam dunkel. Weiter, noch ein paar Kilometer, noch ein Stück. Irgendwann nach 10 oder 12 Stunden fahrt war die Energie aufgebraucht und wir stellten uns - mit der Zeit lernt man was ein guter Platz für die Nacht sein könnte - an den "Flughafen" von San Ignacio. San Ignacio ist eine kleine Oase mit Palmen, in der Umgebung kann man angeblich ganz schöne Wüstenwanderungen machen. Wir fuhren weiter und liessen diese Verlockungen links liegen. Wenige Kilometer trennten uns noch von unserem ersten Blick auf die Sea of Cortez. Oberhalb von Santa Maria, kurz vor Santa Rosalia, sahen wir sie zum ersten Mal. Da lag sie. Dieses besondere, in seiner Art und Vielfalt vielleicht einmalige Meer. Wir setzten uns an der erstbesten Stelle ans Wasser und blickten hinaus, ein Pelikan schwamm vorbei, die Wellen rollten am steinigen Strand aus - wir waren da.

Santa Rosalia - eine wirkliches mexikanisches Örtchen, eine enge Verstopfte Strasse, durch die Jahre des Erzabbaus staubig und teilweise grau, dazwischen Farbtupfer der Blumen, Palmen und der Menschen. Die Stahlkirche von 1844 aus Frankreich von Gustave Eiffel. Eine Tankstelle zu der man besser nicht fahren sollte (zum Glück kam ich dem Tankwart nach 0 Litern für 150 Pesos auf die Schliche) und kaputte Hafenanlagen und Häuser. Für mich neuartig und ungewohnt.

Hier beginnt die Baja langsam interessanter zu werden - auch wenn ich es auf dem durch Krankheit geprägten Hinweg noch nicht erkannt habe. Wirklich schön ist sie weiter im Süden und dann eher auf und um die zahlreichen Inselchen der Sea of Cortez. Der nächste grössere Ort Mulegué (sprich: Mulehe) an der Bahia Santa Ines ist besonders bei US-Motorhome-Touristen beliebt, etwas nördlich davon bei Punta Chivato erreicht man über 30km DirtRoad einen angeblich traumhaften Strand. Eine Option für den Rückweg. In Mulegué nahmen wir zwei Tramper aus - wie könnte es anders ein - Deutschland auf und nahmen sie bis zur Playa Santispac mit. Sie waren im Schnellgang durch den amerikanischen Kontinent unterwegs - Trampen und fahrend - ohne Rad, Fliegenrute, Tauchzeug, Kletterzeug oder ähnliche Spielsachen - für mich wäre das nichts. Vielleicht zu oberflächlich, zu schnell konsumierend diese Art des Reisens, zwei Wochen für USA? Das wäre mir zu kurz.

An der Playa Santispac wollten sie raus und einige Tage bleiben (Ein "Campground" direkt an der Strasse der keinerlei Service bietet wie sich auf unserem Rückweg herausstellte, der aber abends durch einen lauten Generator von sich hören machen). Playa Santispac liegt am nördliche Ende der Bahia Concepicón, einer ca. 40 Kilometer langen geschützten Bucht mit zahlreichen schönen kleinen Stränden und teilweise auch wohl akzeptablen Campgrounds, die Fischerei ist zwei Quellen nicht besonders ergiebig. Wir zögerten ob wir nicht hier ein zwei tage zur Erholung von der Fahrerei bleiben sollten und um meine Krankheit zu kurieren, aber zum Glück fuhren wir bis Loreto weiter. Hiervon hatten uns Tom und Kerstin geschrieben. Das Örtchen ist tatsächlich recht nett, eine Altstadt, ein Hafen mit vielen Pelikanen und teure Campgrounds. 20$ wollten sie - zuviel für uns. Wir fanden einen Internetzugang in einem kleinen Schreibwarenladen, bearbeiteten unsere Mails und nahmen uns für den Abend den Besuch eines empfohlenen und sehr nett aussehenden Restaurants vor. Der Anschein trog deutlich. Mein Essen - ein mexikanischer-Sampler - schmeckte wie wenn das Gewürz vergessen wurde bis ungesund alt. Ich konnte meinen Teller beim besten Willen nicht leeren. Dieses Essen widerte mich an, und Ines meine Aussage, dass das so wäre. Der Abend war mit einem nicht ganz billigen Abendessen gelaufen. Beide waren wir enttäuscht. Ines meinte noch so schlimm wäre es nicht gewesen - doch der folgende Tag und die Reaktion auf das Essen relativierten das. Schade. Eine schöne Erinnerung an Loreto haben wir allerdings: zwei super coole Silikon-Taucherbrillen - seit Jahren habe ich endlich wieder eine passende Taucherbrille! Ines sei Dank - als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.


Unser Ziel lag nicht weit, einige Kilometer im Süden, die Bucht Bahia Juncalita mit einem Campground direkt am Strand. Doch die Dirtroad von der Strasse zum Strand behakte mir nicht, es waren einige Rinnen und Abbrüche drinnen die für den langen Hecküberhang unseres Motorhomes eine ernste Gefahr hätten werden können. Wir gingen den Weg ab und überlegten, ich haderte, sollten wir es riskieren, ja, nein, ja - nein, ich war mir unschlüssig was diese Feststellung für unsere weitere Zeit in Baja bedeuten würde: hatten wir einen Klotz am Bein, das total falsche Gefährt? Am Strand waren zwar einige Motorhomes, auch grössere Fahrzeuge, aber eben keines mit so einem langen Überhang wie das Unsrige. Verdammt. So hatte ich das nicht erwartet. Was war mit unseren Plänen? Ich war krank und genervt und Ines genervt. Es hatte keinen Zweck, wir fuhren weiter nach Porto Escondido, einem Hafen der von allen Seiten überaus geschützt ist und kauften frisches Wasser für den Camper (10 Pesos für 100 Liter, das einzige Mal, dass frisches Wasser etwas gekostet hat). Etwas südlich bei Ligui, so stand es im Adventure Book, sollte eine recht gut erreichbare wild Campmöglichkeit am Wasser sein. Wir fuhren hin, fanden den Weg und gingen ihn ab, er erschien weitestgehend unproblematisch. Als dies stellte er sich auch heraus, wir erreichten den Strand, stellten uns hin und begannen die Campingstühle (jetzt endlich brauchten wir sie wieder) herauszuholen und begannen uns zu erholen. Nur der Wind störte. Kaffeetrinkend sassen wir da, da kam ein Amerikaner vorbei und meinte, dass ein viel besserer Platz wenige Meter entfernt hinter den Büschen sei - windgeschützt und schöner. Tatsächlich - wir parkten um und hatten jetzt einen herrlichen Platz zwischen Büschen mit festem Sand fürs Fahrzeug und weichen Sand drei Meter weiter für uns, vom Wind durch dichte Büsche Geschützt und durch eine Lücke in den Büschen mit direktem Strandzugang. Genial.

Wir wollten zwei drei tage bleiben und uns etwas von der Fahrerei erholen und endlich "echten" Urlaub erleben. Ohne jeden Tag etwas aufregendes Neues zu sehen, weiter fahren zu müssen - einfach mal da bleiben, die wunderbare Sonne geniessen und das Meer. Wir verbrachten die Tage damit in der Sonne zu sitzen, zu lesen und zu Schnorcheln oder ich mit Fliegenbinden. Vorrat für die folgenden Wochen musste gebunden werden. Das Wasser war leider etwas zu kühl zum ausgedehnten baden - vielleicht 20°C - so wie im See. Und ab und zu wurde man übel von irgendwelchen Nesselfäden gebrannt, die fast unsichtbar im Wasser schwammen und an die heimischen Brennesselen erinnerten. Tagsüber wehte ein relativ starker Wind der die Fischerei schwierig machte. So beliessen wir es beim Fischen am Morgen - nicht besonders erfolgreich. Ines fing den ersten Fisch im Salzwasser einen Pufferfisch oder etwas das sehr danach aussah. Auch beim Tauchen sah man eher wenig Fische - die Unterwasserlandschaft war recht karg und die Temperatur des Wassers behagte den Fischen wohl auch nicht.


Drei Tage blieben wir hier, genossen die Ruhe. Von dem Amerikaner der uns den Stellplatz zeigte bekamen wir zwei Sierra Makrelen geschenkt. Er fing sie allerdings mit dem Blinker vom Boot - also etwas weiter draussen - für uns unerreichbar. Sie schmeckten so wunderbar wie sie anzusehen waren: silbriger Bauch, grünlich türkiesener Rücken mit leuchtend gelben Punkten. Ein wunderschöner Fisch. Uns selber gelang es hier nicht solche zu fangen.


Langsam wurde ich wieder gesund und die Welt sah dadurch gleich noch viel schöner aus. Nach drei Tagen waren wir wieder neugierig auf neue Gegenden - unser Ziel war ja auch der Süden und bis dahin waren es noch einige Kilometer (ca. 500).


Südlich von Ligui geht die 1er erst mal wieder quer durch die Halbinsel, dann im Landesinneren vorbei an der Bahia Magdalena, 80 Kilometer schnurgerade um dann wieder in die Berge quer durch das Land an die Sea of Cortez nach La Paz zu führen. Bahia Magdalena - bekannt für Fischerei in den Mangroven und vor allem für Whalewatching, wir sparten uns beides für eventuelle spätere Reisen auf. Die Nacht verbrachten wir nach Interntcafebesuch in La Paz an einem praktischen Stellplatz in der Nähe von San Antonio in den Bergen südlich von Las Paz nicht mehr weit vor Los Barriles. Davor hatte ich allerdings eine "Unterhaltung" in einem Dorf (in das ich erst erwog uns für die Nacht zu parken) mit einem betrunkenen Mexikaner über dessen Gemütsverfassung ich mir bis zum Schluss nicht klar wurde. Er nuschelte irgendetwas betrunken vor sich hin, das ich - des Spanischen nicht mächtig - natürlich nicht verstand, nur das Wort "Gringo" war rauszuhören, worauf ich ihm zu verstehen gäbe, dass wir aus Deutschland kämen. Jederzeit erwartete ich ein unvermitteltes Ausholen seiner recht kräftigen Hände - ich wusste nicht ob er freundlich war oder stinksauer. Er selbst wusste es wohl auch nicht. Irgendwie lies er sich wohl über Touristen im allgemeinen und speziellen aus. Nach einigen langen Minuten konnte ich ihm zu verstehen geben, dass wir noch weiter müssten und er lies mich leicht widerwillig ziehen. Danach fuhren wir also noch ein paar Kilometer zu besagtem Platz und hatten eine ungestörte Nacht.


In der Früh lungerten zwei ausgehungerte Hunde vor dem Camper rum denen wir allerdings nichts zu geben hatten. Wir fuhren die letzten Kilometer weiter nach Los Barriles.


Endlich waren wir hier im Süden, am sogenannten East Cap der Baja. Hier wollten wir bleiben, die Kombination von Erreichbarkeit und Fischerei erschien ideal. Irgendwie fanden wir den Campground Playa Norte ungefähr einen Kilometer nördlich vom Ort, jenseits des ersten Arroyos. Für 7$ die Nacht hatten wir hier einen wunderbaren Stellplatz direkt am Meer, zwischen grünen Büschen mit genügen grossem Abstand zum nächsten Motorhome, Duschen und Flushtoilets - was will man mehr in Baja?

 

 

 

 

Infos zu Baja California:

Baja ist immer noch ein eher ungewöhnliches Reiseziel für Europäer. Nordamerikaner kommen von Jahr zu Jahr in grösseren Zahlen. Etwas schwierig ist es daher sich bei der Reiseplanung zurechtzufinden. Nach einer gewissen Zeit weiss man allerdings was interessant und reizvoll ist. Im Netz findet sich doch einiges an Information - die Links hier sind sicher ein guter Einstieg. Konkretere Infos liefern die englischsprachigen Reiseführer und Bücher über die Fliegenfischerei.

Es ist ein interessantes und etwas ambivalentes Land, einerseits gibt es wunderbare Flecken, andererseits sind viele Kilometer Landschaft eher uninteressant und fast abstossend öde. Wie man es findet muss jeder selbst entscheiden. Ich fand den Norden fast hässlich und durch seinen Müll abstossend in der Landschaft und die ungewohnte Art der Stadt Tijuna, dagegen den Süden überaus reizvoll und vielseitig.

Ein geländegängiges Fahrzeug (4x4 WD) und ein Boot sind meines erachtens zwei grosse Spassfaktoren, was weiterhin toll wäre, wäre ein Mountainbike, eine Surfausrüstung und Tauchzeug und ein SeaKayak - das umschreibt auch schon die Aktivitäten in Baja: Surfen, Kite-Surfen, Tauchen, Fischen und etwas Mountainbikefahren.

Aufpassen sollte man generell beim Tanken ob man auch wirklich Benzin bekommt - es gab da so einen Vorfall bei uns. Sonst muss man keinerlei Bedenken haben wenn man sich halbwegs vernünftig benimmt und freundlich ist.

Das Essen ist bedingt durch die Geographie recht teuer, Milch, Gemüse, einfach alles ein bischen mehr als dopellt oder vierfach so teuer wie gewohnt... Am besten man passt sich an und isst eher Tortas mit selbsgefangenem Fisch.

Bzgl. Reisezeit ist unbedingt zu beachten, dass der Sommer unerträglich heiss werden kann, die Sea of Cortez hat dann um 30°-35°C (!!!) und die Luft um 45°C! Sommer ist in der Zeit von ca. Mai/Juni bis September. Besser ist der Winter ab ende November bis April, das Wasser hat dann eher kühle 18°C und die Luft um 25°C - für Seakayaking etc. ideal. Die Fischerei ist im Sommer allerdings am besten: Juni/July/August ist die beste Zeit. (Siehe auch die Fischerei-Zeiten-Tafeln oder andere dieser Art auf entsprechenden Seiten). Oktober/November ist Hurrican Season - insbesondere wegen der starken Regenfälle (schwemmen regelmässig Strassenweg) keine schöne Zeit.

 

Links:

Versicherung für Autos:
http://www.bajabound.com/ (Diese nutzten wir, hatten aber keinerlei Erfahrung mit Schadensabwicklung)
http://www.rvcentral.com/mexico.htm Sehr gutes Motorhome-Mexico-Info-Portal! Links zu weiteren Versicherungen und sonstige Infos.

Fischerei:
http://garybulla.com Fliegenfischen in Baja vom Kayak - super Seite!
http://www.punta-pescadero.com Hotel nördlich von Los Bariles.
http://www.bajadestinations.com Seite über die Fischerei mit Auszügen aus einem unter Infos beschriebenem Buch.
http://www.bajafly.com Baja on the Fly - sehr ausführliche Seite von Gary Graham, Guiding, Fliegen, Reisen, Wohnen - alles was man braucht.
http://www.eastcape.org Infos über das East Cap
http://www.bluewaterfishing.com Fischerei Angebote in Baja.
http://www.baja-anglers.com Fischerei, Guiding, Pangas in Cabo san Lucas

Outdoor:
http://www.kayactivities.com/ Kayacing auf Espiritu Santo - der beste Anbieter (Preisleistung absolut top!) Siehe dazu auch den Bericht über unsere wunderbare Tour auf Espiritu Santo!
Weitere Infos zu Baja-Outdoor finden sich bei Tom und Kerstin mit Ihrer Tour mit www.katun-tours.com.
Baja ist auch ein sehr gutes Tauchrevier - schnorchelnd konnten wir das nur am rande erleben.

Landkarten von Baja:
Online Landkarten von Baja California:
http://www.maps-of-mexico.com/baja-california-sur-mexico/baja-california-sur-mexico-map-main.shtml

Sonstiges:
Beispielhafte Lodging/Fishing Angebote in Süd Baja:
http://www.elcardonal.net
http://www.rancholeonero.com Fischerei Angebote und Infos.
http://www.losbarrileshotel.com Fischerei und Hotel in Los Barriels.
http://www.hotelbuenavista.com Buena Vista - Fischerei.
http://www.bajaresorts.com drei Hotels mit Fischerei.

http://www.casabaja.com es geht auch von Privat.

http://www.bajanet.com Allgemeine Informationen über Baja - Schwerpunkt Fischerei.

http://www.bajaland-deals.com/baja-links.htm Sowohl zur miete als auch zum Kauf ; )

 

     

 

 


Häuser in Santa Rosalia

 

 

 


Ist der Tank voll?

 

 

 

 

 

 


Stahlkirche von Gustav Eifel in Santa Rosalia

 

 

 


Saguaro mit Müll

 

 

 


Meer mit Müll

 

 

 


Sea of Cortez - Bahia Concepcion

 

 

 


Ligui - Isla Danzante

 

 

 


Drei Spuren im Sand

 

 

 


Eine Spure im Sand

 

 

 


Sea of Cortez

 

 

 


Auch die Einheimischen von Ligui bleiben
manchmal stecken

 

 

 


Playa Norte in Los Barriles

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

           
 

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