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Der Grenzübertritt ging ohne irgendeine Kontrolle von Ausweisen
vonstatten - offensichtlich haben die USA nur etwas gegen Einreisende
und da besonders gegen Einreisenden Wirtschaftsflüchtlinge
aus Mexico. Deutlich macht dies der eindrucksvolle Grenzzaun mit
pattroulierenden Soldaten, Flutlichtbeleuchtung und wenn sie könnte
am liebsten wohl auch Minenstreifen. Erinnert stark an die ehemalige
innerdeutsche Grenze. An diesem Zaun fährt man einige Kilometer
nach Westen, kurze Blicke fallen auf das von Smok graue und die
Atemwege belastende Tijuana. Möglicht schnell weiter ist der
Gedanke. Auf einer der beiden vierspurigen Strassen der Baja geht
es gebührenpflichtig gen Süden. Unserem Roadbook "Adventure
Guide to Baja California" folgend steuern wir einen "Campground"
am Pazifik an. Alles dunkel. Nur in ein paar Fulltime-Camper-Behausungen
ist Licht. Wir stellen uns auf die Fläche direkt am Meer und
wundern uns. Die Sanitären Einrichtungen bereiten einen auf
den in Baja zu erwartenden Standart vor. Teilweise verdreckte, kaputte
Toiletten, unbeschreiblich ranzlige Duschen die in diesem Fall defekt
sind, Mülleimer die vom Wind regelmässig und zuverlässig
geleert werden und den Müll in der Landschaft verteilen wo
er sich dann in Senken, an Kakteen oder Zäunen verfängt
und als Farbtupfer die Vegetationsarme Landschaft schmückt.
Bei den USA redet man immer von Kulturschock, dort habe ich es nie
so empfunden, aber was ich hier in Baja erlebte könnte man
mit Kulturschock bezeichnen. Ich muss präzisieren um nicht
missverstanden zu werden: Ich beziehe mich dabei im Wesentlichen
auf die Art und Weise der Bewohner des Landes - und sicher auch
einem Teil der Touristen - wie sie mit ihrem Müll umgehen,
die Fahrweise im Strassesverkehr und das Verhalten gewisser Staatsbediensteten.
Ich komme zur gegebenen Zeit darauf zu sprechen.
Sonne begrüsste uns am nächsten Morgen. Sie sollte unser
ständiger gern gesehener Begleiter werden. Wir fuhren weiter
gen Süden und waren nach etwa einer Stunde in Ensenada, der
letzten grösseren Stadt für die nächsten 1000km -
wenn man von einigen gross gewordenen Dörfern absieht. Hier
empfing uns die Baja das erste Mal etwas weniger verfälscht
und dafür mexikanischer als im durch Tages- und Wochenendtouristen
der USA geprägten und daraufhin ausgerichteten Norden. Wir
besorgten uns die für die weiter in den Süden gehende
Reise notwendigen Touristenkarten die eigentlich 185Pes. pro Person
kosten würden, was uns aber gelang zu vermeiden. Auf der Suche
nach einem Internetcafe - die es hier wieder häufiger geben
sollte als in der fortschrittlichen USA - fanden wir einen von Einheimischen
gut besuchten Laden für Kurzwaren der einige Dinge hatte die
man als Fliegenfischer gut gebrauchen kann, z.B.: Moosgummiplatten
für ein hundertstel des Preises in FlyShops und Fadenbissanzeiger
die fast noch günstiger waren und dafür leuchtender waren
als die in FlyShops Erhältlichen. Dafür war das Internetcafe
verschlossen. Ines besorgte für 100 Pes eine Telefonkarte die
5 Minuten Gespräch nach Deutschland zuliess - was einem Minutenpreis
von ca. DM 5,- entspricht. Da ist ja Iridium billig im Vergleich!
Eindrücke die mir noch zu Ensenada einfallen: kaputte Bürgersteige,
hohe Bordsteine, alte, stinkende Autos, eine lebensgrose Weihnachtsgripe,
Hunde, Gottesdienst in einer "Kirche" die eher wie ein
Geschäft aussah in einer Einkaufsstrasse, schlecht erkennbare
Stop-Schilder, nicht vorhanden Strassennamen, plötzlich endende
Asphaltierung der Strassen, Schlaglöcher, freundlich und skeptisch
blickende Menschen, Sonne, Fieber, Gliederschmerzen, suchen und
finden eines Supermarktes (der letzte mit wirklich US-amerikanischem
Sortiment) und endlich die Weiterfahrt.
Weiter in die Richtung der nächsten Tage: Süden. Ständig
dem Highway #1 folgend. Mal in Sichtweite des Pazifiks mal mehr
im Landesinneren durch trockene Landschaft, durch staubige Dörfer,
mal bessere Strasse mal sehr schlechte. Ungewohnt und neu aber (für
mich) dennoch wenig interessant und abwechslungsreich. Gegen frühen
Abend kamen wir nach Rancho El Socorro (einige Kilometer südlich
von San Quintin) am Meer, dort sollte wieder ein Platz zum Campen
sein. Wir fanden ihn nicht aber etwas Besseres: über eine kurze
holprige und teilweise sehr sandige Stichstrasse fuhren wir auf
einen einzelnen Wohnwagen nahe am Meer zu und stellten uns in einigen
Metern Entfernung dazu. Nach wenigen Minuten kam der Besitzer des
Wohnwagens und fragte freundlich was wir denn wollten, ob wir für
die Nacht hier stehen bleiben wollten. Er würde sich hier ein
Haus bauen und wir wären für die Nacht willkommen. Das
war nett. Wie sich später herausstellte kommt er (Name entfallen)
mit seiner Frau (Susan) aus Bozeman Montana, beide wollen wohl der
winterlichen Kälte dort entkommen und nach Baja ziehen. Ein
langes Stück mit dem Auto, das er aber, so sagte er, in den
letzten vier Monaten mehrmals gefahren sei. "I don't mind driving."
Amerikaner. Die Surf Perchs die hier in der Brandung umherschwimmen
sollten und mit der Fliege zu fangen sind liessen wir im Wasser,
einerseits war ich einfach zu krank und andererseits wollten wir
weiter.
Durch zusehends trockenere Landschaft ging es weiter, verschiedene
Kakteen wechselten sich ab, Müll flog rum. Öde ist vielleicht
ein treffendes Wort. Mir gefällt grünere Landschaft einfach
besser. Noch dazu ging es mir wirklich übel - draussen hatte
es gut 20°C aber ich fror und schwitzte abwechselnd.
Die Fahrerei mit einem Auto in Baja ist etwas anders als in den
USA. Die Verkehrsteilnehmer fahren mit den Glauben an die katholische
Kirche, sie vertrauen auf Gott der sie sicher beschützt und
überholen mit fast auseinanderfallenden Autos bergauf vor nicht
einzusehenden Bergkuppen. Zahllose ausgebrannte Autos an der Strasse
mahnen, dass das Gottvertrauen nicht immer ausreicht. Die Strasse
ist mit ihren 2,5 Meter breiten Spuren nur wenig breiter als das
Motorhome mit 2,35m, einen Randstreifen gibt es selten bis nie,
häufig ist er - wenn er doch auszumachen ist - ca. 30cm unter
dem Strassniveau, sandig und mit Glasscherben oder Kakteen übersäht
und damit keine einladende Ausweichmöglichkeit wenn ein Truck
entgegenkommt. Dann muss man einfach vertrauen, dass der Fahrer
auf seiner Seite des Mittelstriches bleibt und selber das Lenkrad
sehr entspannt gerade halten. Es funktioniert, ist aber anfänglich
etwas ungewohnt. Auch Ines gewöhnte sich daran, an diesem Tag
überlies ich ihr dankbar das vertraute Steuer. Nur leider konnte
ich auf dem Beifahrersitz auch nicht schlafen und mich erholen.
Anfangs hatten wir auf dieser Etappe noch den Blick auf den Pazifik,
wenngleich er mich auch nicht wirklich erfreuen konnte, doch nach
wenigen Kilometern bog die Strasse ins Landesinnere und die Berge
ab. Und damit waren wir in einer schon fast als Ödenei zu bezeichnenden
Landschaft, zwar gab es immer wieder Kakteen der verschiedensten
Arten zu sehen, aber das muss man mögen. Das Stück das
bis Guerrero Negro vor uns lag verfügte über 315km über
keinerlei Tankstelle. Vor einigen Jahren gab es wohl eine Pemex
Tankstelle auf halbem Weg in Catavina aber die wurde aus welchen
Gründen auch immer aufgegeben. Von San Augustin bis Punta Prieta
führt die Strasse durch den "Parque del Desierto Central
de Baja California" - ausser dass er in der Landkarte hervorgehoben
ist merkt man keinen Unterschied zur Landschaft davor und danach
- das ganze Gebiet ist als "Desierto" zu bezeichnen. Kurz
vor Punta Prieta geht hier eine Strasse zum wohl nördlichsten
interessanten Punkt der Sea of Cortez - zur Bahia de los Angeles,
die mit ihren zahlreichen Inselchen und dem angeblichen Fischreichtum
ein lohnenswertes Ziel sein soll. Allerdings nicht im Winter, da
das Wasser eher kühl ist und damit die Fische sich wo anders
die Zeit vertreiben. Wir liessen diesen Abzweig folglich rechts
liegen und fuhren weiter nach Guerrero Negro dem "Grenzort"
zwischen Baja California und Baja California Sur. Dort wird man
wieder einer dieser Nahrunsmittelkontrollen unterzogen "Haben
sie Früchte?" natürlich hatten wir "keine",
und man muss spätestens hier seine Touristenkarte "produzieren"
- wie erwähnt gelang uns die gesamte Reise in Baja ohne. Guerrero
Negro liegt in der Nähe einer grossen Lagune, es gibt eine
der weltweit grössten Meersalzgewinnungsanlagen, eine Tortilla
Bäckerei, eine Bank, und was man sonst noch braucht oder nicht
braucht. Theoretisch hätten wir hier eine Wal-Exkursion auf
den Spuren der Wale in der Lagune machen können, wir taten
es nicht, da es spät am Tag war und wir weiter in den Süden
wollten. Vielleicht am Rückweg.
Es wurde langsam dunkel. Weiter, noch ein paar Kilometer, noch
ein Stück. Irgendwann nach 10 oder 12 Stunden fahrt war die
Energie aufgebraucht und wir stellten uns - mit der Zeit lernt man
was ein guter Platz für die Nacht sein könnte - an den
"Flughafen" von San Ignacio. San Ignacio ist eine kleine
Oase mit Palmen, in der Umgebung kann man angeblich ganz schöne
Wüstenwanderungen machen. Wir fuhren weiter und liessen diese
Verlockungen links liegen. Wenige Kilometer trennten uns noch von
unserem ersten Blick auf die Sea of Cortez. Oberhalb von Santa Maria,
kurz vor Santa Rosalia, sahen wir sie zum ersten Mal. Da lag sie.
Dieses besondere, in seiner Art und Vielfalt vielleicht einmalige
Meer. Wir setzten uns an der erstbesten Stelle ans Wasser und blickten
hinaus, ein Pelikan schwamm vorbei, die Wellen rollten am steinigen
Strand aus - wir waren da.
Santa Rosalia - eine wirkliches mexikanisches Örtchen, eine
enge Verstopfte Strasse, durch die Jahre des Erzabbaus staubig und
teilweise grau, dazwischen Farbtupfer der Blumen, Palmen und der
Menschen. Die Stahlkirche von 1844 aus Frankreich von Gustave Eiffel.
Eine Tankstelle zu der man besser nicht fahren sollte (zum Glück
kam ich dem Tankwart nach 0 Litern für 150 Pesos auf die Schliche)
und kaputte Hafenanlagen und Häuser. Für mich neuartig
und ungewohnt.
Hier beginnt die Baja langsam interessanter zu werden - auch wenn
ich es auf dem durch Krankheit geprägten Hinweg noch nicht
erkannt habe. Wirklich schön ist sie weiter im Süden und
dann eher auf und um die zahlreichen Inselchen der Sea of Cortez.
Der nächste grössere Ort Mulegué (sprich: Mulehe)
an der Bahia Santa Ines ist besonders bei US-Motorhome-Touristen
beliebt, etwas nördlich davon bei Punta Chivato erreicht man
über 30km DirtRoad einen angeblich traumhaften Strand. Eine
Option für den Rückweg. In Mulegué nahmen wir zwei
Tramper aus - wie könnte es anders ein - Deutschland auf und
nahmen sie bis zur Playa Santispac mit. Sie waren im Schnellgang
durch den amerikanischen Kontinent unterwegs - Trampen und fahrend
- ohne Rad, Fliegenrute, Tauchzeug, Kletterzeug oder ähnliche
Spielsachen - für mich wäre das nichts. Vielleicht zu
oberflächlich, zu schnell konsumierend diese Art des Reisens,
zwei Wochen für USA? Das wäre mir zu kurz.
An der Playa Santispac wollten sie raus und einige Tage bleiben
(Ein "Campground" direkt an der Strasse der keinerlei
Service bietet wie sich auf unserem Rückweg herausstellte,
der aber abends durch einen lauten Generator von sich hören
machen). Playa Santispac liegt am nördliche Ende der Bahia
Concepicón, einer ca. 40 Kilometer langen geschützten
Bucht mit zahlreichen schönen kleinen Stränden und teilweise
auch wohl akzeptablen Campgrounds, die Fischerei ist zwei Quellen
nicht besonders ergiebig. Wir zögerten ob wir nicht hier ein
zwei tage zur Erholung von der Fahrerei bleiben sollten und um meine
Krankheit zu kurieren, aber zum Glück fuhren wir bis Loreto
weiter. Hiervon hatten uns Tom und Kerstin geschrieben. Das Örtchen
ist tatsächlich recht nett, eine Altstadt, ein Hafen mit vielen
Pelikanen und teure Campgrounds. 20$ wollten sie - zuviel für
uns. Wir fanden einen Internetzugang in einem kleinen Schreibwarenladen,
bearbeiteten unsere Mails und nahmen uns für den Abend den
Besuch eines empfohlenen und sehr nett aussehenden Restaurants vor.
Der Anschein trog deutlich. Mein Essen - ein mexikanischer-Sampler
- schmeckte wie wenn das Gewürz vergessen wurde bis ungesund
alt. Ich konnte meinen Teller beim besten Willen nicht leeren. Dieses
Essen widerte mich an, und Ines meine Aussage, dass das so wäre.
Der Abend war mit einem nicht ganz billigen Abendessen gelaufen.
Beide waren wir enttäuscht. Ines meinte noch so schlimm wäre
es nicht gewesen - doch der folgende Tag und die Reaktion auf das
Essen relativierten das. Schade. Eine schöne Erinnerung an
Loreto haben wir allerdings: zwei super coole Silikon-Taucherbrillen
- seit Jahren habe ich endlich wieder eine passende Taucherbrille!
Ines sei Dank - als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.
Unser Ziel lag nicht weit, einige Kilometer im Süden, die Bucht
Bahia Juncalita mit einem Campground direkt am Strand. Doch die
Dirtroad von der Strasse zum Strand behakte mir nicht, es waren
einige Rinnen und Abbrüche drinnen die für den langen
Hecküberhang unseres Motorhomes eine ernste Gefahr hätten
werden können. Wir gingen den Weg ab und überlegten, ich
haderte, sollten wir es riskieren, ja, nein, ja - nein, ich war
mir unschlüssig was diese Feststellung für unsere weitere
Zeit in Baja bedeuten würde: hatten wir einen Klotz am Bein,
das total falsche Gefährt? Am Strand waren zwar einige Motorhomes,
auch grössere Fahrzeuge, aber eben keines mit so einem langen
Überhang wie das Unsrige. Verdammt. So hatte ich das nicht
erwartet. Was war mit unseren Plänen? Ich war krank und genervt
und Ines genervt. Es hatte keinen Zweck, wir fuhren weiter nach
Porto Escondido, einem Hafen der von allen Seiten überaus geschützt
ist und kauften frisches Wasser für den Camper (10 Pesos für
100 Liter, das einzige Mal, dass frisches Wasser etwas gekostet
hat). Etwas südlich bei Ligui, so stand es im Adventure Book,
sollte eine recht gut erreichbare wild Campmöglichkeit am Wasser
sein. Wir fuhren hin, fanden den Weg und gingen ihn ab, er erschien
weitestgehend unproblematisch. Als dies stellte er sich auch heraus,
wir erreichten den Strand, stellten uns hin und begannen die Campingstühle
(jetzt endlich brauchten wir sie wieder) herauszuholen und begannen
uns zu erholen. Nur der Wind störte. Kaffeetrinkend sassen
wir da, da kam ein Amerikaner vorbei und meinte, dass ein viel besserer
Platz wenige Meter entfernt hinter den Büschen sei - windgeschützt
und schöner. Tatsächlich - wir parkten um und hatten jetzt
einen herrlichen Platz zwischen Büschen mit festem Sand fürs
Fahrzeug und weichen Sand drei Meter weiter für uns, vom Wind
durch dichte Büsche Geschützt und durch eine Lücke
in den Büschen mit direktem Strandzugang. Genial.
Wir wollten zwei drei tage bleiben und uns etwas von der Fahrerei
erholen und endlich "echten" Urlaub erleben. Ohne jeden
Tag etwas aufregendes Neues zu sehen, weiter fahren zu müssen
- einfach mal da bleiben, die wunderbare Sonne geniessen und das
Meer. Wir verbrachten die Tage damit in der Sonne zu sitzen, zu
lesen und zu Schnorcheln oder ich mit Fliegenbinden. Vorrat für
die folgenden Wochen musste gebunden werden. Das Wasser war leider
etwas zu kühl zum ausgedehnten baden - vielleicht 20°C
- so wie im See. Und ab und zu wurde man übel von irgendwelchen
Nesselfäden gebrannt, die fast unsichtbar im Wasser schwammen
und an die heimischen Brennesselen erinnerten. Tagsüber wehte
ein relativ starker Wind der die Fischerei schwierig machte. So
beliessen wir es beim Fischen am Morgen - nicht besonders erfolgreich.
Ines fing den ersten Fisch im Salzwasser einen Pufferfisch oder
etwas das sehr danach aussah. Auch beim Tauchen sah man eher wenig
Fische - die Unterwasserlandschaft war recht karg und die Temperatur
des Wassers behagte den Fischen wohl auch nicht.
Drei Tage blieben wir hier, genossen die Ruhe. Von dem Amerikaner
der uns den Stellplatz zeigte bekamen wir zwei Sierra Makrelen geschenkt.
Er fing sie allerdings mit dem Blinker vom Boot - also etwas weiter
draussen - für uns unerreichbar. Sie schmeckten so wunderbar
wie sie anzusehen waren: silbriger Bauch, grünlich türkiesener
Rücken mit leuchtend gelben Punkten. Ein wunderschöner
Fisch. Uns selber gelang es hier nicht solche zu fangen.
Langsam wurde ich wieder gesund und die Welt sah dadurch gleich
noch viel schöner aus. Nach drei Tagen waren wir wieder neugierig
auf neue Gegenden - unser Ziel war ja auch der Süden und bis
dahin waren es noch einige Kilometer (ca. 500).
Südlich von Ligui geht die 1er erst mal wieder quer durch die
Halbinsel, dann im Landesinneren vorbei an der Bahia Magdalena,
80 Kilometer schnurgerade um dann wieder in die Berge quer durch
das Land an die Sea of Cortez nach La Paz zu führen. Bahia
Magdalena - bekannt für Fischerei in den Mangroven und vor
allem für Whalewatching, wir sparten uns beides für eventuelle
spätere Reisen auf. Die Nacht verbrachten wir nach Interntcafebesuch
in La Paz an einem praktischen Stellplatz in der Nähe von San
Antonio in den Bergen südlich von Las Paz nicht mehr weit vor
Los Barriles. Davor hatte ich allerdings eine "Unterhaltung"
in einem Dorf (in das ich erst erwog uns für die Nacht zu parken)
mit einem betrunkenen Mexikaner über dessen Gemütsverfassung
ich mir bis zum Schluss nicht klar wurde. Er nuschelte irgendetwas
betrunken vor sich hin, das ich - des Spanischen nicht mächtig
- natürlich nicht verstand, nur das Wort "Gringo"
war rauszuhören, worauf ich ihm zu verstehen gäbe, dass
wir aus Deutschland kämen. Jederzeit erwartete ich ein unvermitteltes
Ausholen seiner recht kräftigen Hände - ich wusste nicht
ob er freundlich war oder stinksauer. Er selbst wusste es wohl auch
nicht. Irgendwie lies er sich wohl über Touristen im allgemeinen
und speziellen aus. Nach einigen langen Minuten konnte ich ihm zu
verstehen geben, dass wir noch weiter müssten und er lies mich
leicht widerwillig ziehen. Danach fuhren wir also noch ein paar
Kilometer zu besagtem Platz und hatten eine ungestörte Nacht.
In der Früh lungerten zwei ausgehungerte Hunde vor dem Camper
rum denen wir allerdings nichts zu geben hatten. Wir fuhren die
letzten Kilometer weiter nach Los Barriles.
Endlich waren wir hier im Süden, am sogenannten East Cap der
Baja. Hier wollten wir bleiben, die Kombination von Erreichbarkeit
und Fischerei erschien ideal. Irgendwie fanden wir den Campground
Playa Norte ungefähr einen Kilometer nördlich vom Ort,
jenseits des ersten Arroyos. Für 7$ die Nacht hatten wir hier
einen wunderbaren Stellplatz direkt am Meer, zwischen grünen
Büschen mit genügen grossem Abstand zum nächsten
Motorhome, Duschen und Flushtoilets - was will man mehr in Baja?
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Infos zu Baja California:
Baja ist immer noch ein eher ungewöhnliches Reiseziel
für Europäer. Nordamerikaner kommen von Jahr zu Jahr in
grösseren Zahlen. Etwas schwierig ist es daher sich bei der
Reiseplanung zurechtzufinden. Nach einer gewissen Zeit weiss man
allerdings was interessant und reizvoll ist. Im Netz findet sich
doch einiges an Information - die Links hier sind sicher ein guter
Einstieg. Konkretere Infos liefern die englischsprachigen Reiseführer
und Bücher über die Fliegenfischerei.
Es ist ein interessantes und etwas ambivalentes Land,
einerseits gibt es wunderbare Flecken, andererseits sind viele Kilometer
Landschaft eher uninteressant und fast abstossend öde. Wie
man es findet muss jeder selbst entscheiden. Ich fand den Norden
fast hässlich und durch seinen Müll abstossend in der
Landschaft und die ungewohnte Art der Stadt Tijuna, dagegen den
Süden überaus reizvoll und vielseitig.
Ein geländegängiges Fahrzeug (4x4 WD) und
ein Boot sind meines erachtens zwei grosse Spassfaktoren, was weiterhin
toll wäre, wäre ein Mountainbike, eine Surfausrüstung
und Tauchzeug und ein SeaKayak - das umschreibt auch schon die Aktivitäten
in Baja: Surfen, Kite-Surfen, Tauchen, Fischen und etwas Mountainbikefahren.
Aufpassen sollte man generell beim Tanken ob man auch
wirklich Benzin bekommt - es gab da so einen Vorfall bei uns. Sonst
muss man keinerlei Bedenken haben wenn man sich halbwegs vernünftig
benimmt und freundlich ist.
Das Essen ist bedingt durch die Geographie recht teuer,
Milch, Gemüse, einfach alles ein bischen mehr als dopellt oder
vierfach so teuer wie gewohnt... Am besten man passt sich an und
isst eher Tortas mit selbsgefangenem Fisch.
Bzgl. Reisezeit ist unbedingt zu beachten, dass der
Sommer unerträglich heiss werden kann, die Sea
of Cortez hat dann um 30°-35°C (!!!) und die Luft um
45°C! Sommer ist in der Zeit von ca. Mai/Juni bis September.
Besser ist der Winter ab ende November bis April, das Wasser hat
dann eher kühle 18°C und die Luft um 25°C - für
Seakayaking etc. ideal. Die Fischerei ist im Sommer allerdings am
besten: Juni/July/August ist die beste Zeit. (Siehe auch die Fischerei-Zeiten-Tafeln
oder andere dieser Art auf entsprechenden Seiten). Oktober/November
ist Hurrican Season - insbesondere wegen der starken Regenfälle
(schwemmen regelmässig Strassenweg) keine schöne Zeit.
Links:
Versicherung für Autos:
http://www.bajabound.com/
(Diese nutzten wir, hatten aber keinerlei Erfahrung mit Schadensabwicklung)
http://www.rvcentral.com/mexico.htm
Sehr gutes Motorhome-Mexico-Info-Portal! Links zu weiteren Versicherungen
und sonstige Infos.
Fischerei:
http://garybulla.com
Fliegenfischen in Baja vom Kayak - super Seite!
http://www.punta-pescadero.com
Hotel nördlich von Los Bariles.
http://www.bajadestinations.com
Seite über die Fischerei mit Auszügen aus einem unter
Infos beschriebenem Buch.
http://www.bajafly.com
Baja on the Fly - sehr ausführliche Seite von Gary Graham,
Guiding, Fliegen, Reisen, Wohnen - alles was man braucht.
http://www.eastcape.org
Infos über das East Cap
http://www.bluewaterfishing.com
Fischerei Angebote in Baja.
http://www.baja-anglers.com
Fischerei, Guiding, Pangas in Cabo san Lucas
Outdoor:
http://www.kayactivities.com/
Kayacing auf Espiritu Santo - der beste Anbieter (Preisleistung
absolut top!) Siehe dazu auch den Bericht über unsere wunderbare
Tour auf Espiritu Santo!
Weitere Infos zu Baja-Outdoor finden sich bei Tom
und Kerstin mit Ihrer Tour mit www.katun-tours.com.
Baja ist auch ein sehr gutes Tauchrevier - schnorchelnd konnten
wir das nur am rande erleben.
Landkarten von Baja:
Online Landkarten von Baja California:
http://www.maps-of-mexico.com/baja-california-sur-mexico/baja-california-sur-mexico-map-main.shtml
Sonstiges:
Beispielhafte Lodging/Fishing Angebote in Süd Baja:
http://www.elcardonal.net
http://www.rancholeonero.com
Fischerei Angebote und Infos.
http://www.losbarrileshotel.com
Fischerei und Hotel in Los Barriels.
http://www.hotelbuenavista.com
Buena Vista - Fischerei.
http://www.bajaresorts.com
drei Hotels mit Fischerei.
http://www.casabaja.com
es geht auch von Privat.
http://www.bajanet.com
Allgemeine Informationen über Baja - Schwerpunkt Fischerei.
http://www.bajaland-deals.com/baja-links.htm
Sowohl zur miete als auch zum Kauf ; )
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